Negativer Schufa-Eintrag beim Hausbau – was tun?

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Im Laufe ihres Lebens kommt für nicht wenige Menschen die Zeit, in der der Wunsch nach dem Bau eines Eigenheims stetig wächst. Womöglich konnten allerdings in der Vergangenheit bestimmte finanzielle Verantwortlichkeiten nicht erfüllt werden, was in manchen Fällen vielleicht sogar einen negativen Schufa-Eintrag zur Folge hatte. Was also tun, wenn ein negativer Schufa-Eintrag beim Hausbau Schwierigkeiten bereitet?

Bei der Schufa handelt es sich um den größten Auskunftgeber über die Bonität, also die Kreditwürdigkeit privater Schuldner in Deutschland. Die Schufa besitzt Informationen zu über 65 Millionen Bürgern der Bundesrepublik. Anhand des vergangenen sowie gegenwärtigen Zahlungsverhaltens entsprechender Personen prognostiziert die Schufa das Zahlungsverhalten in zukünftigen finanziellen Angelegenheiten.

Jeden Tag gehen etwa 270.000 Anfragen bei der Schufa ein. Diese kommen vor allem von Banken, Mobilfunkanbietern und anderen Kreditanbietern. Über die Schufa lässt sich also theoretisch ablesen, wie zuverlässig ein Kreditnehmer seiner Verpflichtung in Zukunft nachkommen wird. Dementsprechend kann ein negativer Schufa-Eintrag beim Hausbau ein Hindernis darstellen.

Was ist ein negativer Schufa-Eintrag?

Grundsätzlich ist ein negativer Schufa-Eintrag die Dokumentation eines vertragswidrigen Verhaltens. Agiert ein Kunde auf vertragswidrige Weise gegenüber seinem Auftraggeber, wird dieses Verhalten in der Schufa vermerkt.

Auch wer durch konsistente Überziehung seines Girokontos eine fristlose Kündigung seiner Bank erhält, wird zusätzlich durch einen negativen Eintrag bei der Schufa gemeldet. Ebenso wer Zinsen für ein Hypothekendarlehen nicht bedient oder generell der Zahlung eines Kredites nicht nachkommt, erhält zusätzlich zu einer Kreditkündigung einen negativen Schufa-Eintrag.

Hausbau-Finanzierung auch mit negativem Eintrag möglich?

Grundsätzlich ist ein negativer Schufa-Eintrag beim Hausbau kein Ausschlusskriterium, dennoch ist der Weg zum Eigenheim wohl länger und härter als ohne vorhandene Negativeinträge. Transparenz gegenüber dem Kreditgeber sollte immer Priorität sein. Dieser wird ohnehin früher oder später Auskunft über eventuelle Negativeinträge erhalten. Dementsprechend kann es hilfreich sein, den Umstand anzusprechen, schon bevor es zur Kontrolle durch den Kreditgeber kommt.

Natürlich kann niemand garantieren, dass sich dieser dann auf den Handel einlässt. Trotzdem ist Ehrlichkeit im Voraus immer besser, als die böse Überraschung im Nachhinein. Im Normalfall ist der sogenannte Schufa-Score nicht das einzige Kriterium, nach dem sich Kreditgeber richten. Auch das Einkommen, eventuelle Ersparnisse und das generelle Eigenkapital werden zur Bewertung herangezogen und können positive Auswirkungen auf das Geschäft haben.

Des Weiteren kann ein zweiter Kreditnehmer herangezogen werden, der sich an der Rückzahlung beteiligt. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Ehepartner oder sonstige Familienangehörige handeln, die bereit sind, im Fall der Fälle die Rückzahlung zu übernehmen. Gleichwohl ist, bei vorhandenen Negativeinträgen, mit höheren Zinssätzen zu rechnen, durch die sich die Bank oder der Kreditgeber absichern möchte.

Negativer Schufa-Eintrag beim Hausbau – was beachtet werden sollte

Wie bereits angekündigt, sind Vorbereitung und Transparenz das beste Mittel, um die Chancen auf einen entsprechenden Kredit zu erhöhen, vor allem mit einem negativen Schufa-Eintrag. Hierbei sollte zuallererst geprüft werden, welche Kriterien das ausgewählte Kreditinstitut zur Auswahl dessen Kreditnehmer heranzieht und welche Prioritäten dort gesetzt werden. Ebenso sollte die gesamte Situation der aktuellen Finanzen genau geprüft werden:

  • Welche Ausgaben und Verpflichtungen bestehen aktuell?
  • Sind Ersparnisse oder Rücklagen vorhanden?
  • Gibt es langfristige Sicherheiten und wenn ja, welche?
  • Welche Summe kann monatlich maximal zurückgezahlt werden?

Wenn die eigene finanzielle Situation aufgeklärt ist und sich als stabil erweist, kann dies vom Kreditgeber als Argument für die Zuverlässigkeit des Kreditnehmers gesehen werden. Des Weiteren besteht unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit, einen Kredit zur Hausbau-Finanzierung ohne Schufa-Abfrage zu erhalten.

Im Normalfall sind hier allerdings die Kosten erheblich höher, weswegen auf eine kürzere Laufzeit gesetzt werden sollte. Zwar ist ein Kleinkredit auf diese Art und Weise schnell abbezahlt, doch bei derart hohen Beträgen, wie sie beim Hausbau zustande kommen, treiben hohe Zinsen den Preis des Gesamtkredites massiv in die Höhe. Hier sind also Vorsicht und besondere Aufmerksamkeit geboten, damit im Laufe der Zeit keine bösen Überraschungen zutage treten.

Lassen sich negative Schufa-Einträge löschen?

Je nachdem, wie schwerwiegend ein Schufa-Eintrag ist, kann bei der Löschung eines Eintrages auch selbst mitgewirkt werden. Dazu zählen:

  • beglichene Schulden
  • Falscheinträge
  • Gerichtsdaten
  • geringe Schulden

Sollte einer dieser Fälle vorliegen, kann selbstständig die Löschung beantragt werden. In jedem Fall sollte, wenn die Möglichkeit besteht, der Versuch einer Löschung vorgenommen werden. Im Optimalfall verschwindet der negative Eintrag innerhalb kürzester Zeit und somit auch das größte Hindernis in Bezug auf die Finanzierung des Hausbaus.

Ein Antrag auf die Löschung schwerwiegender Negativeinträge kann allerdings nicht gestellt werden. Dazu zählen zum Beispiel Privatinsolvenzen oder hohe unbeglichene Geldsummen. Diese Einträge werden nur dann gelöscht, wenn bestimmte Fristen abgelaufen und/oder die Forderung erfüllt, also bestehende Schulden beglichen wurden. Dabei ist zu beachten, dass bestimmte Einträge bis zu 30 Jahre vorhanden bleiben können, wenn zum Beispiel Forderungen, die per Gerichtsbeschluss angeordnet wurden, nicht nachgekommen wird.

Grundsätzlich sollte immer die Möglichkeit einer Selbstauskunft genutzt werden, um sich über eventuelle Einträge zu informieren und deren Richtigkeit zu überprüfen. So kann schnell festgestellt werden, ob ein Antrag auf (vorzeitige) Löschung Erfolgsaussichten bietet oder nicht.

Letztendlich lässt sich festhalten, dass ein negativer Schufa-Eintrag beim Hausbau zwar kein unüberwindbares Hindernis darstellt, jedoch mit einigen Hürden und Herausforderungen verbunden ist. Dementsprechend solltet ihr euch genau über die eigene finanzielle Lage, bestehende Konditionen und Möglichkeiten informieren, noch bevor das eigentliche Projekt startet.

Bildquelle: © magele-picture | stock.adobe.com

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