Der moderne Erker als gestalterisches Element beim Hausbau

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Der Erker blickt auf eine lange Geschichte zurück. Galt er einst zum Schutz vor Angriffen, hat er heutzutage vielmehr die Funktion ein Objekt gestalterisch aufzuwerten. Wie ein moderner Erker heutzutage aussieht, was ihr bei einem Erker unbedingt beachten solltet und welche Vor- und Nachteile ein moderner Erker mit sich bringt, erfahrt ihr in diesem Beitrag. 

Bereits vor Jahrhunderten wussten Menschen beim Hausbau das gestalterische Element des Erkers zu nutzen, wobei der eigentliche Zweck eines Erkers ein ganz anderer war: Die Mauerausbuchtung galt bei vielen Gebäuden als klassischer Schützenstand.

Da sich die meisten Burgen und Schlösser seinerzeit auf Berghöhen oder anderen Erhebungen befanden, konnten die Besitzer der Schlösser und Länder vom Erker aus wunderbar die Umgebung beobachten und ihr Eigentum bei Bedarf von dort aus verteidigen. Vom Erker beziehungsweise vom Schützenstand aus wurde der Feind mittels Waffen bekämpft und in die Flucht geschlagen.

Um was es sich bei einem Erker eigentlich handelt

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem Erker um einen Vorbau, welcher praktisch aus der Front des Gebäudes hervorragt. Erker können auf verschiedene Weise gestaltet sein. So lassen diese sich aus festem Stein bauen oder sind aus dem Naturmaterial Holz gestaltet.

Im Unterschied zu einem Balkon, der ja ebenfalls als Vorbau bezeichnet werden kann, muss ein moderner Erker vollständig mit Mauerwerk oder mit Holz umbaut sein. Der Vorbau lässt sich baulich so gestalten, dass er zum Beispiel nicht nur auf einer Etage vorhanden ist, sondern sogar mehrere Etagen oder eine ganze Front des Gebäudes umfasst.

Erker können ebenfalls den Eingangsbereich eines Gebäudes bilden. Neben dem gestalterischen Element gesellt sich bei dieser Variante ein Schutz vor Wind hinzu. Beim Öffnen oder Schließen der Haustür bildet ein Erker dann einen praktischen Windfang.

Ein moderner Erker nach den aktuell geltenden Bestimmungen 

An die Größe eines Erkers werden heute vonseiten der Bauverwaltungen bestimmte Anforderungen gestellt. Dazu gehört auch die Größe des Erkers. So gelten beispielsweise bestimmte Tiefen, das bedeutet beispielsweise, dass ein moderner Erker unter anderem nicht mehr als 1,50 Meter aus dem Gebäude hervorragen darf. Zu einer gegenüberliegenden Grundstücksgrenze muss beim Bau von Erkern ein Mindestabstand von 2 Metern eingehalten werden.

Weil es sich bei diesem gestalterischen Element um eine Abweichung von der geltenden Bauordnung der Länder handelt, ist vor der Errichtung eines Erkers ein Antrag beim zuständigen Bauamt des Bundeslandes zu stellen. Für den Fall einer Sanierung älterer Gebäude kann es sein, dass vor der Rekonstruktion eines Erkers ein Antrag beim zuständigen Denkmalamt gestellt werden muss.

Welche Vorteile ein Erker beim Bau oder der Sanierung eines Hauses bietet

In erster Linie stellen Erker beim Hausbau heutzutage ein gestalterisches Element dar. Gleichzeitig lassen sich mit ihm Wohnbereiche vergrößern, ohne dass Abstriche bei der Grundstücksgröße gemacht werden müssen. Vor allem bei kleineren Grundstücken mit integriertem Wohngebäude kann dies einen echten Vorteil darstellen. Auch im Bereich der Lichtausbeute im Inneren von Häusern ist ein Erker wunderbar geeignet. Erfolgt der moderne Anbau beispielsweise in den Himmelsrichtungen Osten oder Süden, lassen sich damit herrlich lichtdurchflutete Wohnbereiche schaffen.

Bereits in die Jahre gekommene Gebäude erhalten mit einem modernen Erker ein zeitgemäßeres Erscheinungsbild. Bei einem Erker sind Fenster übrigens ein wichtiges Element. Wer in der warmen Jahreszeit gerne die Sonne in die Wohnräume lassen möchte, wählt beim Erker als Art der Verglasung beispielsweise große Schiebefenster oder bodentiefe Verglasungen aus.

Auf welche Nachteile bei der Nutzung eines Erkers geachtet werden sollte

Generell muss beim Anbau eines Erkers sehr auf die sogenannten Wärmebrücken geachtet werden, welche sich vor allem an den Ecken eines Erkers bilden können. Daher kommt dem fachgerechten Dämmen des Vorbaus eine besonders wichtige Rolle zu. Die Arbeiten sollten aus diesem Grund unbedingt von einem fachlich versierten Handwerksbetrieb durchgeführt werden, um spätere teure Ausbesserungsarbeiten zu verhindern.

Der Einbau eines Erkers erhöht zudem auch die Baukosten. Bei der Planung eines Wohngebäudes müssen diese zusätzlichen Kosten daher zwingend in die Kalkulation mit aufgenommen werden, um später keine unangenehmen finanziellen Überraschungen zu erleben. Beim Energieverbrauch ist es wichtig, diesen ebenfalls vor dem Einbau eines Erkers entsprechend zu berücksichtigen. 

Das Aussehen des Erkers heute

Von der Gestaltung her sind beim Bau eines Erkers keine Grenzen gesetzt, vorbehaltlich der Einhaltung geltender Bestimmungen. Wer also auf Nummer sicher gehen will, lässt sich beim zuständigen Bauamt seiner Stadt kompetent beraten oder erkundigt sich bei einem erfahrenen Architekten.

Ein moderner Erker kann von der Gestaltung her rechteckig oder quadratisch geformt oder sogar rund, tief oder weniger tief beziehungsweise aus dem gleichen oder einem anderen Werkstoff als das eigentliche Gebäude hergestellt sein. Besonders die letzte gestalterische Variante findet inzwischen immer mehr Anhänger, da sich damit eine interessante optische Gestaltung des gesamten Gebäudes erzielen lässt.

Wie steht ihr zu einem Erker? Wäre der traditionelle Anbau in moderner Forme eine Option für euch? Hinterlasst hierzu gerne einen Kommentar. 

Bildquelle: RitaE | pixabay.com

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