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Der Hausbau ist eine der größten Investitionen in eurem Leben. Wenn ihr nachhaltig bauen möchtet, könnt ihr von staatlicher Förderung profitieren. Das KfW-Programm 297, 298 bietet euch attraktive Kredite für den klimafreundlichen Neubau. Doch wer wird gefördert, welche Voraussetzungen müsst ihr erfüllen und wie könnt ihr die Förderung beantragen? Hier sind die wichtigsten Antworten für euch als angehende Bauherren.
Das KfW-Programm 297, 298 richtet sich an euch als Bauherren und Erwerber, die ein klimafreundliches Wohngebäude errichten oder kaufen möchten. Dazu zählen Privatpersonen, Bauträger, Wohnungsunternehmen, Genossenschaften sowie Kommunen.
Besonders interessant ist das Programm für euch, wenn ihr ein Fertighaus baut und eine nachhaltige Bauweise bevorzugt. Wichtig ist, dass euer gefördertes Gebäude die Standards des Effizienzhauses 40 erfüllt und keine fossilen Brennstoffe für die Wärmeerzeugung nutzt.
Was ist ein Effizienzhaus 40?
Ein Effizienzhaus 40 verbraucht nur 40 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es benötigt eine besonders gute Dämmung, dreifach verglaste Fenster und eine effiziente Heiztechnik, meist auf Basis erneuerbarer Energien.
Was sind die Voraussetzungen für die Förderung Klimafreundlicher Neubau?
Damit ihr die Förderung erhaltet, müsst ihr sicherstellen, dass euer Neubau bestimmte energetische und ökologische Kriterien erfüllt. Das Gebäude muss als klimafreundlicher Neubau nach KfW-Kriterien anerkannt sein. Dazu gehören:
- Ein Nachweis über die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes.
- Die Einhaltung des Effizienzhaus-40-Standards.
- Der Verzicht auf Heizungen, die fossile Brennstoffe oder Biomasse nutzen.
Zusätzlich kann ein Bonus gewährt werden, wenn euer Gebäude mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) zertifiziert wird. Dies stärkt die Nachhaltigkeitsbewertung und erhöht eure Fördermöglichkeiten.
Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)
Das QNG ist eine staatliche Zertifizierung, die nachhaltiges Bauen auszeichnet. Neben der Energieeffizienz werden auch Baustoffe, Recyclingfähigkeit und soziale Aspekte bewertet. Gebäude mit QNG erhalten höhere Förderbeträge.
Um diesen Standard zu erreichen, solltet ihr nachhaltige Baustoffe wie Holz oder Recyclingmaterialien bevorzugen. Zudem sind eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie eine optimierte Gebäudetechnik von Vorteil.
Eine umfassende energetische Planung durch Experten hilft euch, die Vorgaben einzuhalten und langfristig Energiekosten zu sparen. Eine frühe Einbindung von Architekten und Energieberatern kann euch dabei unterstützen, den Förderantrag erfolgreich zu stellen.
Mit welcher Förderung dürft ihr rechnen?
Ihr könnt mit zinsgünstigen Krediten von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit rechnen. Die Höhe der Kreditsumme hängt davon ab, ob euer Gebäude die Basisanforderungen eines klimafreundlichen Neubaus erfüllt oder zusätzlich mit dem QNG-Qualitätssiegel ausgestattet ist.
Je besser die Nachhaltigkeitsbilanz eures Hauses, desto höher kann die Förderung ausfallen. Der große Vorteil: Durch die niedrigen Zinsen der KfW-Kredite wird euer Bauprojekt, ob Fertighaus oder Massivhaus, deutlich erschwinglicher.
Besonders attraktiv ist, dass ihr durch die langfristige Zinssicherheit keine plötzlichen Kostensteigerungen fürchten müsst. Zudem können Fördermittel mit anderen staatlichen und regionalen Zuschüssen kombiniert werden.
Tipp: Achtet darauf, dass die Förderung an bestimmte Anforderungen gebunden ist – zum Beispiel an die Nutzung nachhaltiger Heizsysteme oder die Integration erneuerbarer Energien. Wer frühzeitig alle Fördermöglichkeiten prüft, kann sein Bauvorhaben finanziell optimal aufstellen.
Hier eine kurze Übersicht, womit ihr bei der Förderung Klimafreundlicher Neubau rechnen könnt:
- Kredit mit effektivem Jahreszins ab 2,37 Prozent (Stand: 6. März 2025)
- bis zu 150.000 Euro je Wohnung
- Laufzeit bis zu 35 Jahre und Zinsbindung bis zu zehn Jahre
Wie wird die KfW-Förderung beantragt?
Der Antrag auf Förderung erfolgt über eine Bank oder Sparkasse. Der Ablauf sieht folgendermaßen aus:
- Beratung durch einen Nachhaltigkeits- oder Energieeffizienz-Experten, um die Einhaltung der Förderkriterien sicherzustellen.
- Antragstellung bei eurer Hausbank, die den KfW-Kredit für den klimafreundlichen Neubau weiterleitet.
- Nach erfolgreicher Bewilligung könnt ihr die Finanzierung nutzen und mit dem Bau beginnen.
- Nach Abschluss des Baus müsst ihr einen Nachweis über die Einhaltung der Anforderungen erbringen, um die vollständige Förderung zu erhalten.
Zusätzlich solltet ihr beachten, dass die Beantragung einer Förderung eine frühzeitige Planung erfordert. Die erforderlichen Unterlagen, darunter Baupläne, Energieausweise und Nachhaltigkeitsnachweise, sollten bereits vor der Antragstellung bereitstehen.
Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Architekten und Energieberatern kann den Prozess erheblich erleichtern. Falls ihr weitere Fördermittel, beispielsweise von eurer Kommune, beantragen möchtet, lohnt sich eine umfassende Recherche im Vorfeld.
Klimafreundlicher Neubau (297, 298): Antragstellung lohnt sich
Das KfW-Programm 297, 298 bietet euch eine wertvolle Unterstützung, wenn ihr einen klimafreundlichen Neubau realisieren möchtet. Wer die Förderkriterien erfüllt, kann nicht nur von finanziellen Vorteilen profitieren, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten.
Insbesondere für Fertighaus-Bauherren bietet sich eine attraktive Möglichkeit, die Baukosten zu senken und gleichzeitig energieeffizient zu bauen. Aber: Ihr solltet euch frühzeitig mit den Förderbedingungen auseinandersetzen und die Beratung durch einen Energieexperten in Anspruch nehmen. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr alle Voraussetzungen erfüllt und das Maximum aus der Förderung herausholt.
Checkliste: Klimafreundlicher Neubau mit KfW-Förderung
✔ Prüfen, ob euer Bauvorhaben die KfW-Förderkriterien erfüllt
✔ Einen Energieeffizienz-Experten für die Beratung beauftragen
✔ Effizienzhaus-40-Standard einhalten und fossile Heizsysteme vermeiden
✔ Möglichst das QNG-Qualitätssiegel anstreben
✔ Frühzeitig den Antrag bei eurer Hausbank stellen
✔ Nach Fertigstellung alle notwendigen Nachweise für die Förderung einreichen