Das Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus – Strom und Wärme aus einer Quelle

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Der technische Fortschritt erleichtert das Leben vieler Menschen. Das gilt umso mehr für Personen, die eine eigene Immobilie bewohnen – und damit selbst entscheiden können, woher sie Energie und Wärme beziehen möchten. Hilfreich kann dabei ein Blockheizkraftwerk sein. Doch lohnen sich die damit verbundenen Anschaffungskosten überhaupt? Letztlich entscheiden unterschiedliche Faktoren darüber, ob ein BHKW für zu Hause sinnvoll ist und ob der Einbau vorgenommen werden sollte.

Wärme und elektrischer Strom gehören noch immer zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Doch wer fragt sich schon, wie beides hergestellt wird? Eine Heizung und den daran angeschlossenen Wärmekessel habt ihr natürlich im Keller oder auf dem Dachboden stehen.

Vermutlich wird sich in eurem Haus aber kein Gerät finden lassen, das den Strom erzeugt – denn den bezieht ihr wie die meisten anderen Haushalte aus der Steckdose. Eingespeist wird er in die öffentlichen Netzwerke durch regionale Stromanbieter. Wäre es aber nicht viel einfacher, auch die Elektrizität daheim produzieren und nutzen zu können? Eine Frage, die durch das Blockheizkraftwerk im Haus positiv beantwortet werden kann.

Das Blockheizkraftwerk – was ist das eigentlich?

Wer ein Blockheizkraftwerk für zu Hause verwendet, der bezieht Wärme und Energie aus dem gleichen Gerät. In der Regel handelt es sich dabei um einen Verbrennungsmotor, der einen Generator erzeugt, der wiederum für der Gewinnung des Stroms zuständig ist. Eine solche Anlage funktioniert über die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung. Charakteristisch für sie ist der Umstand, dass die Gewinnung von Strom und Hitze in kausalem Zusammenhang steht.

Derartige Geräte werden – in großem Maßstab – übrigens auch in der Industrie verwendet. Denn hier ist es für das wirtschaftliche Wohl und Wehe eines Unternehmens entscheidend, nicht alleine die erzeugte Energie zu verwenden, sondern zugleich auch die damit gewonnene Wärme nicht zu vergeuden. Ein Fortschritt, den ihr nun in den privaten vier Wänden nutzen könnt.

Wie funktioniert das Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus?

Für den Bedarf in kleineren Immobilien gelten Blockheizkraftwerke als relativ moderne Entwicklung. Gänzlich neu ist dieser Trend indes nicht: Vorrangig in den 1970er und 1980er Jahren wurde diese gekoppelte Möglichkeit zur Erzeugung von Strom und Wärme neben der Industrie auch in Wohnanlagen und Mietshäusern verwendet.

Das Prinzip sah dabei vor, dass im Regelfall mehrere Motoren einen oder mehrere Generatoren antrieben und auf diese Weise Energie gewannen. Im Gegensatz zur bis dahin üblichen Praxis wurde die nebenbei freigesetzte Wärme nicht über Kühltürme ungenutzt an die Umwelt abgegeben, sondern zur Erwärmung jenes Heizwassers verwendet, das nun die einzelnen Heizungen in den angeschlossenen Wohnungen wärmte.

Das Kraftwerk für zu Hause weicht von diesen Grundlagen eigentlich kaum ab. Natürlich werden nunmehr die Motoren und Generatoren in einem deutlich kleineren Ausmaß hergestellt. Die oft raumfüllenden Anlagen vergangener Jahrzehnte sind – zumindest für den Heimgebrauch – also längst überholt. Wenn ihr ein solches Gerät künftig nutzen möchtet, so solltet ihr in etwa die Größe eines Kühlschranks oder einer Kühltruhe erwarten.

Für euer Kraftwerk habt ihr übrigens zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. So könnt ihr mitbestimmen, ob damit die Heizung oder nur das Trinkwasser erwärmt wird, welchen Treibstoff ihr für den Motor verwenden wollt, wieviel Energie erzeugt wird und ob ihr diese selbst verbrauchen oder in ein öffentliches Netz einspeisen möchtet.

Welche Vorteile besitzt das BHKW für zu Hause?

Der Monteur wird das Blockheizkraftwerk im Haus fest verbauen. Das bedeutet, dass eure Immobilie alleine durch diese Maßnahme bereits an Wert gewinnt. Zudem leistet ihr einen großen Beitrag zum Umweltschutz: Das Gerät kann mit unterschiedlichen – und somit auch nachhaltigen – Rohstoffen betrieben werden und nutzt die hierbei gewonnene Energie deutlich effizienter als die meisten anderen Heizsysteme.

Daneben wird der Ausstoß an Schadstoffen erheblich reduziert. Ein weiterer Vorteil: Das Kraftwerk wird sich in eurer Immobilie nicht sonderlich bemerkbar machen. Es benötigt nur wenig Platz, zudem erzeugt es kaum wahrnehmbare Geräusche und Gerüche. Ihr müsst es also nicht zwingend in den Keller verbannen.

Der wesentliche Pluspunkt zur Verwendung eines Kraftwerks für zu Hause liegt aber natürlich in dem Umstand, dass ihr künftig unabhängig von externen Anbietern jederzeit gut aufgestellt seid: Strom und Wärme produziert ihr selber. Ausfälle im Werk, steigende Energiepreise oder ähnliche Einflüsse müssen euch somit keine Sorgen mehr bereiten.

Zudem bestimmt ihr alleine, ob ihr als Treibstoff für den Motor Holz und daraus gefertigte Pellets, Öl sowie Heiz- oder Flüssiggas verwendet. Nehmt doch einfach jene Ressource, mit der ihr euch besonders wohlfühlt – und die gerade günstig angeboten wird. Auch die Kostenfrage spricht für das Blockheizkraftwerk im Haus: Schon nach etwa einem Jahrzehnt sollten sich die anfänglichen Investitionen rentiert haben.

Besitzt das Kraftwerk für zu Hause auch Nachteile?

Zugegeben, wenn ihr euch erstmalig mit einem Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus auseinandersetzt, dann fallen die zu erwartenden Preise schon schwer ins Gewicht. Natürlich könnt ihr durch die Größe des Gerätes, bei der Auswahl des Herstellers oder bei der gewünschten Leistungsstärke ganz nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen entscheiden.

Anfangsinvestitionen von 15.000 bis 30.000 Euro müsstet ihr dennoch einkalkulieren. Dazu kommt das Manko, dass das Kraftwerk eine jährliche Durchsicht erfordert, an die sich – je nach Nutzung – auch nicht eben kostengünstige Maßnahmen der Wartung und Reparatur anschließen können. Dennoch bleibt das zuvor Gesagte bestehen: Nach etwa zehn Jahren sollte das Kraftwerk rentabel arbeiten.

Darüber hinaus lässt sich der Nachteil nicht leugnen, dass das BHKW für zu Hause nur dann optimal agieren kann, wenn es über eine lange Zeit ununterbrochen läuft. Das Ab- und neuerliche Anschalten sind hier zwar möglich, können bei häufiger Anwendung aber zu Defekten führen sowie die Menge der zum Heizen verwendeten Rohstoffe erhöhen.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ihr als Hausbewohner schon frühzeitig sehr genau bestimmen müsst, welchen Bedarf an Wärme und Strom ihr besitzt. Denn habt ihr zu viel davon, so soll das Kraftwerk ja gerade nicht abgestellt werden. Zwar könnt ihr die Energie auch in das öffentliche Netz einspeisen. Der dafür erforderliche Anschluss wird aber weitere Kosten aufwerfen und mit kleineren Arbeiten im Haus verbunden sein.

Welche Fördergelder können für das Kraftwerk bezogen werden?

Vielleicht schrecken euch die hohen Anfangsinvestitionen ein wenig ab. Demgegenüber agiert das Blockheizkraftwerk sehr ressourcenschonend, effizient und letztlich umweltfreundlich. Positive Faktoren, für die sich der Staat durchaus bei euch bedankt. So könnt ihr einerseits beim BAFA – dem Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – sowie andererseits bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW eine finanzielle Unterstützung für den Kauf der Anlage beantragen.

Die Chancen auf einen erfreulichen Bescheid stehen dabei gegenwärtig sehr gut. Zudem erhaltet ihr weitere Gelder aus den Kassen des Bundes, indem ihr euren überschüssigen Strom in ein öffentliches Netzwerk speist. Hier ist sogar gesetzlich festgelegt, wie die Erzeugnisse der Kraft-Wärme-Kopplung vergütet werden.

Daneben solltet ihr nicht vergessen, dass nicht nur der Bund den Bau einer solchen Anlage fördert. Auch in den einzelnen Bundesländern kann das BHKW für zu Hause mit weiteren Summen unterstützt werden. Abermals wird die nachhaltige Ausrichtung des Gerätes belohnt, womit ein hoher Nutzen für die Gesellschaft und die Umwelt verbunden ist.

Welche Förderprogramme konkret für euch zur Verfügung stehen, wird sich je nach Bundesland spürbar voneinander unterscheiden. Die dafür einzuhaltenden Kriterien sind ebenfalls nicht überall gleich. Erfahrungsgemäß gilt aber, dass insbesondere solche Kraftwerke gefördert werden, die mit Biomasse, Holz oder Biogas arbeiten. Doch Vorsicht: Der Antrag muss im Regelfall vor Kauf und Einbau der Anlage gestellt werden.

Lohnt sich das Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus?

Es sprechen gute Gründe für den Einbau eines solchen Kraftwerkes. Demgegenüber dürfen nicht die recht üppigen Kosten übersehen werden, die damit verbunden sind. Zudem bleibt zu beachten, dass derartige Anlagen ursprünglich entwickelt wurden, um große Unternehmen sowie Wohnanlagen mit Strom und Wärme zu versorgen.

Ein weiteres Manko: Gerade im Sommer sind bereits die normalen Temperaturen hoch genug, sodass die Wärme aus dem BHKW nicht mehr benötigt wird. Sie wird also entweder vergeudet oder das Gerät muss abgestellt werden – wodurch es sich wiederum wirtschaftlich kaum innerhalb von zehn Jahren rentieren kann. Finanziell lohnt sich der Aufwand folglich nur, wenn ihr das Kraftwerk ununterbrochen nutzt.

Im Idealfalle berechnet ihr den Bedarf an Strom und Wärme vorab jedoch korrekt. Ebenso wählt ihr im Rahmen einer fachmännischen Beratung die für euch passende Anlage aus. Gelingt es euch, die Anfangsinvestition durch die Förderungen des Bundes und der Länder abzufedern sowie durch einen ungestörten Lauf des Geräts die Kosten für Wartung und Reparatur zu senken, so habt ihr nach gerade einmal einem Jahrzehnt ein Blockheizkraftwerk, das vollkommen kostenneutral arbeitet – und euch durch das Einspeisen des Stroms in das öffentliche Netz sogar noch kleine Zugewinne einbringt.

Na, was sagt ihr: Sind das gute Argumente, um euch vom Kauf einer solchen Anlage zu überzeugen – oder wollt ihr Energie und Wärme weiterhin aus den herkömmlichen Quellen beziehen?

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