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Alle Privatpersonen, die ein Haus neu gebaut haben, konnten bislang von einem Zuschuss durch die KfW-Bank profitieren und so beim Hausbau bares Geld sparen. Das galt zumindest dann, wenn es sich um ein Energieeffizienzhaus handelte. Beim Effizienzhaus der Stufe 55 betrug die maximale Förderung immerhin 18.000 Euro. Damit ist nun Schluss. Außerdem gibt es einen allgemeinen Förderstopp. Was aber hat es damit auf sich?
Das Aus der Förderung für das Energieeffizienzhaus 55 kommt für angehende Bauherren nicht überraschend, da es sowieso für Ende Januar 2022 geplant war. Die Förderung für Sanierungen und höhere Effizienzklassen wird dagegen nur vorläufig gestoppt und dann wieder aufgenommen, wenn die Haushaltskasse wieder aufgefüllt ist.
Gründe für das vorzeitige Förderende
Der wichtigste Grund für das Ende der Förderung liegt auf der Hand: Die Antragsflut sei nicht mehr zu stemmen. Die Zahl der Anträge übersteigt die vorhandenen Fördermittel deutlich. Bereits seit November 2021 sind die Fördermittel in Höhe von etwa 18 Milliarden Euro bereits vollends ausgeschöpft.
Die Anträge hingegen nehmen kein Ende. Seit dem 24. Januar 2022 gilt nun sogar ein Antragsstopp. Das bedeutet, dass keine Anträge mehr gestellt werden können. Das hat die KfW gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beschlossen. Dieser Förderstopp gilt übrigens nicht nur für das Effizienzhaus 55, sondern auch für Effizienzhaus 40 sowie das Effizienzhaus 40 Plus.
Warum das Energieeffizienzhaus 55 fortan nicht mehr gefördert wird, hat einen weiteren Grund. Es sollen künftig Häuser mit noch besseren Energiestandards, wie das Effizienzhaus 40 (Plus), gefördert werden. Etwa ein Drittel der im Jahr 2021 bewilligten Förderanträge betrafen das Effizienzhaus 55.
Bauherren sollen durch das Förderende für das Effizienzhaus 55 dazu animiert werden, sich eher zum Bau des Effizienzhauses 40 oder 40 Plus zu entscheiden. Laut Bundesregierung ist das Energieeffizienzhaus 55 mittlerweile zur Normalität geworden. Ein weiterer Grund, weshalb es in der Zukunft keine Förderung mehr geben wird.
Hintergrund zum Effizienzhaus 55
Beim Effizienzhaus 55 handelt es sich um ein Haus mit einer besonders effizienten Bauweise, das sich durch einen niedrigen Energieverbrauch auszeichnet. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat die Bundesregierung beschlossen, dass das Effizienzhaus 55 schon bald der gesetzliche Standard sein soll.
Es zeichnet sich dadurch aus, dass es lediglich 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren Hauses benötigt, das den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht. Um das zu erreichen, sind sowohl spezielle Vorgaben bei der Bauweise als auch bei der Gebäudetechnik zu erfüllen.
Wie steht es um die Förderung anderer Effizienzhäuser?
Ein vorzeitiges Ende der Förderung für das Effizienzhaus 55 ist definitiv beschlossene Sache. Der momentane Förderstopp betrifft auch das Energieeffizienzhaus 40 sowie 40 Plus. Allerdings ist davon auszugehen, dass es sich nur um eine vorübergehende Pause handelt. Im Idealfall sollen schon bald wieder Fördergelder fließen.
Als angehende Bauherren solltet ihr euch also für den Bau eines Hauses mit einer hohen Energieeffizienzklasse entscheiden. Im Vergleich zum Effizienzhaus 55 hat das Effizienzhaus 40 einen noch besseren Energiestandard. Euer Vorteil ist dann nicht nur eine Förderung, ihr spart auch hohe Energiekosten und macht euch zum Beispiel unabhängiger von teuren Stromanbietern.
Steckt ihr also momentan mitten in der Planung eures Traumhauses, solltet ihr prüfen, ob ihr eure momentane Planung nicht doch noch auf ein Energieeffizienzhaus 40 ausrichtet. Dessen Förderung wird voraussichtlich ab Februar 2022 – wie gewohnt – weiterlaufen. Für das Effizienzhaus 40 sind die Zuschüsse sogar noch größer: Der Tilgungszuschuss liegt hier bei bis zu 20 Prozent, während der einmalige Investitionszuschuss bis zu 24.000 Euro betragen kann.
Vor allem der Tilgungszuschuss dürfte für euch interessant sein. Er reduziert den Kreditbetrag, den ihr insgesamt zurückzahlen müsst und verkürzt damit die Laufzeit eures Darlehens. Wenn ihr euch für energieeffizientes Bauen entscheidet, könnt ihr aber auch von einem Kredit in Höhe von bis zu 150.000 Euro profitieren. Das klingt doch gar nicht so schlecht, oder?
Über die weiteren Entwicklungen, die den Förderstopp beziehungsweise die Pause betreffen, halten wir euch selbstverständlich auf dem Laufenden.
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Und 40+
Hallo Stifter,
das kam im Beitrag nicht ganz so deutlich rüber. Ist angepasst. Besten Dank für den Hinweis.