Das Wärmedämmverbundsystem: Funktion, Vorteile und Dämmstoffe

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Die richtige Wärmeregulation in den eigenen Räumlichkeiten ist eine wichtige Angelegenheit, die sich auf die Umwelt, den Geldbeutel und die eigene Gesundheit auswirken kann. Aus diesem Grund sind Wärmedämmverbundsysteme unverzichtbar für das perfekte Wohngefühl und die optimalen Bedingungen außerhalb und innerhalb des Gebäudes.

Spätestens im Oktober ist es hierzulande soweit. Es kommt zu Kälteeinbrüchen und das Wetter wird unwirtlich. Dies wirkt sich bekanntlich auch auf die Raumtemperatur aus. Die Lösung: Die Räume werden beheizt.

Doch mit den Heizungen alleine ist es nicht getan. Das Heizen kann nur gelingen, wenn die generierte Wärme auch in den Räumlichkeiten gehalten werden kann. Andernfalls geht die Schere von Kosten und Nutzen weit auseinander und die Umwelt leidet darunter.

Die Bedeutung eines guten Wärmedämmverbundsystems

Gleichzeitig gibt es in Mitteleuropa durchaus heiße Sommer. Wenn die Wände nicht isoliert sind, absorbieren sie das Sonnenlicht und speichern Wärme. Folglich ist das Bewohnen solcher Räumlichkeiten unangenehm und je nach Gesundheitszustand sogar gefährlich.

Außerdem kann Staunässe entstehen, die bei Abkühlung zu Schimmelbefall führen kann. Auch für den Sommer ist es daher vonnöten, Häuserfassaden ausreichend zu dämmen.

Aus diesem Grund haben sich im 20. Jahrhundert Wärmedämmverbundsysteme beim Hausbau etabliert. Diese sorgen dafür, dass die Wärme konserviert wird und helfen somit Schäden an der Bausubstanz zu verringern und die Raumtemperatur konstant zu halten.

Was ist ein Wärmedämmverbundsystem?

Seit den 1960er Jahren werden Wärmedämmverbundsysteme beim Hausbau eingesetzt und stetig weiterentwickelt. Doch worum handelt es sich bei einem WDVS überhaupt?

Als WDVS bezeichnet man eine Methode der Außendämmung von Häusern. Diese Art der Fassadendämmung wird heutzutage sehr häufig genutzt und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt.

Bei einem Wärmedämmverbundsystem sorgen mehrere aufeinander abgestimmte Dämmebenen dafür, dass Wärmeverluste verhindert bzw. vermindert werden. So hilft ein WDVS dabei, die Auswirkungen von Abstrahlung und Luftwechseln abzuschwächen. Außerdem trägt es dafür Sorge, dass Wasseransammlungen vermieden werden.

WDVS kommen zum Einsatz, wenn die Fassade anschließend verputzt wird. In diesem Fall sind die Dämmschichten vollständig hinter der Häuserfassade verborgen und daher für den ästhetischen Wert des Gebäudes unerheblich.

Wie funktioniert das Wärmedämmverbundsystem?

Grundlegend lässt sich festhalten, dass ein WDVS aus mindestens drei verschiedenen Schichten besteht. Die äußerste Schicht ist unmittelbar an der Bausubstanz der Fassade angebracht und verbindet den Innenteil mit der Wand. Dann kommt eine zweite Schicht, die durch den eigentlichen Dämmstoff gebildet wird.

Zur Abgrenzung des Dämmstoffs nach innen folgt auf die Dämmschicht noch eine beschichtete Putzschicht. Diese wird von innen als Wand wahrgenommen und in den meisten Fällen mit einer Tapete ausgestattet.

Diese drei grundlegenden Schichten sind in der Regel noch weiter ausdifferenziert. Dabei sieht der idealisierte Aufbau beispielsweise so aus: Die Außenseite ist wie der restliche Rohbau aus einem festen Material wie Ziegel oder Beton. Darunter befindet sich Klebemörtel. Hierauf folgt der Einsatz des Dämmstoffs, zum Beispiel in Form einer Dämmstoffplatte.

Die Dämmstoffplatte wird an eine Armierungsmasse angeschlossen, die als Verbundwerkstoff fungiert. Über einen solchen Unterputz wird ein Oberputz aufgetragen. Dieser kann anschließend noch grundiert und in der Wunschfarbe angestrichen werden.

Ein WDVS übernimmt die Wärmeregulation für die Innenräume. Die teure Wärmeenergie, die innen bereitgestellt wird, wird vom WDVS vom äußeren Einfluss abgeschirmt. Würde das WDVS die Räume nicht vor dem Einfluss von draußen schützen, hätte dies Wasseransammlungen in der Wand und einen Verlust von Wärme zur Folge.

Bei gedämmten Wänden liegt der Taupunkt nämlich nicht innerhalb der Wand, sondern innerhalb der Dämmung. Die Wände kühlen nicht aus und die Wärme kann folglich im Innenraum konserviert werden.

Vorteile einer guten Wärmedämmung

Gute Wärmedämmung ist immer mit einer gewissen Investitionshöhe verbunden. Außerdem kann die Montage langwierig sein. Diese Faktoren treten jedoch hinter den vielen Vorteilen guter Wärmedämmung zurück.

Wer ein Haus mit guter Wärmedämmung bewohnt, muss zum Beispiel signifikant weniger heizen. Dabei sind Ersparnisse von bis zu dreißig Prozent keineswegs ungewöhnlich. Die Heizungswärme wird gut konserviert und niedrigere Heizstufen erzielen bessere Ergebnisse bei der Raumtemperatur. Folglich sparen Sie mit einem guten Wärmedämmverbundsystem viel Geld ein. Mittelfristig macht sich dies bezahlt.

Darüber hinaus kommt es zu einem verringerten Ausstoß von CO2. Wärmedämmung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass die CO2-Emissionen eines Haushalts niedrig gehalten werden können. Zu diesem Ergebnis kommt übrigens auch das Umweltbundesamt. Mit einem WDVS verbessern Sie also die CO2-Bilanz Ihres Haushalts. Dies ist vor allem in der heutigen Zeit ein wichtiger Faktor.

Ein gutes Wärmedämmverbundsystem ist zudem ein Qualitätsmerkmal. Als solches steigert es den Wert einer Immobilie. Als Hauseigner können Sie sich also über eine Wertsteigerung freuen und Ihr Haus im Bedarfsfall rentabler veräußern.

Einer der wichtigsten Effekte der Wärmedämmung ist die damit einhergehende Schimmelprävention. Je besser ein Haus gedämmt ist, desto unwahrscheinlicher ist ein Schimmelbefall. Schimmel wirkt sich nicht nur verheerend auf den Wert einer Immobilie aus, sondern beeinträchtigt des Weiteren auch die Gesundheit der Bewohner.

Welche verschiedenen Dämmstoffe für Häuser gibt es?

Für die perfekte Wärmedämmung können Sie aus einer Vielzahl an verschiedenen Dämmstoffen auswählen. Zu diesen gehören die folgenden:

Blähton

Blähton ist bekannt aus der Pflanzenzucht und schützt vor Feuchtigkeit und Frost. Nachteilig wirkt sich die schlechte Dämmbilanz aus.

EPS

EPS überzeugt mit einem günstigen Preis pro Quadratmeter. Leider ist die Herstellung mit einem hohen Energieaufwand verbunden.

PUR

Ebenso wie EPS muss bei der Herstellung viel Energie verbraucht werden. Der etwas teurere Stoff weist jedoch wesentlich bessere Dämmeigenschaften auf.

Hanf

Hanf verfügt zwar nicht über dieselbe Dämmfähigkeit wie PUR, überzeugt aber mit seinem positiven Effekt auf die Feuchtigkeitsregulierung. Außerdem ist es aufgrund niedrigeren Energieaufwandes umweltfreundlicher als PUR oder andere gute Dämmstoffe.

Holzfaser

Holzfaser schützt die Räumlichkeiten im Sommer vor der Hitze. Darüber hinaus ist der Stoff umweltfreundlich. Leider ist Holzfaser als Dämmstoff kostspielig. Ein Quadratmeter schlägt mit etwa 40 Euro zu Buche.

Perlite

Perlite ist sowohl energieaufwändig als auch kostenintensiv. Gefragt ist es aufgrund seiner Vielseitigkeit.

Steinwolle bzw. Mineralwolle

Mit Steinwolle können Sie günstig und intensiv dämmen. Außerdem ist das Material nicht entzündlich. Dafür enthält es in der Regel eine Vielzahl an Schadstoffen, die bei der Wärmedämmung bedacht werden müssen.

⇒ Leseempfehlung: Die Dämmstoffe im Überblick

Welcher Dämmstoff der richtige für euer Projekt ist, ist abhängig von der Art eures Projektes und euren Vorstellungen. Wägt ab, wo die Vor- und Nachteile für euch liegen, und trefft erst dann die Entscheidung, welcher Dämmstoff in euer WDVS kommen soll.

Manchmal entscheidet es auch das Unternehmen, das für euch den Aufbau des Systems besorgt. Es ist jedoch wichtig, sich im Vorfeld darüber zu informieren, wie die Planung des Bauunternehmens aussieht. Gegebenenfalls gibt es eine günstigere oder umweltfreundlichere Alternative.

Fazit

Mit einem Wärmedämmverbundsystem sorgt ihr für einen Wärmeausgleich in euren Räumlichkeiten. Dieser schont die Geldbörse, verbessert die CO2-Bilanz und sorgt für ein angenehmes Wohngefühl. Als Bauherren müsst ihr euch mit den Besonderheiten der Werkstoffe und der verschiedenen Methoden auseinandersetzen, bevor ihr zur Tat schreitet. Dabei hilft natürlich die Zusammenarbeit mit einem professionellen Berater oder Unternehmen.

Habt ihr schon einmal Erfahrungen mit Wärmedämmverbundsystemen gemacht und wollt diese mit der Community teilen? Oder bestehen weiterhin Fragen zu WDVS, ihren Einsatzmöglichkeiten und den wichtigsten Daten und Fakten? Hinterlasst einfach unten einen Kommentar und lasst uns wissen, was euch zum Thema Wärmedämmung einfällt.

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