Ideen für den Balkon und warum er kein Ersatz für eine Terrasse ist

Rund um den Hausbau

Abends auf dem Balkon sitzen, den Ausblick und den Sonnenuntergang genießen, während man entspannt auf den eigenen Garten herunterschaut – oder morgens in aller Ruhe den ersten Kaffee trinken und den Vögeln zuhören, bevor das ganze Haus zum Leben erwacht? Oder ganz etwas anderes? Es ist gar nicht so einfach, sich für die beste Art der Balkonnutzung zu entscheiden. Wir haben dennoch ein paar Tipps für euch.

Die Möglichkeiten, einen Balkon zu nutzen, sind schier unendlich. Ein Balkon ist wie ein Zimmer, das sich aber außerhalb des Hauses befindet. Gleichzeitig ähnelt ein Balkon einer Terrasse, befindet sich aber nicht im Erdgeschoss. Vergleicht man gar überdachte und verglaste Balkone mit Wintergärten, verschwimmen die Grenzen endgültig.

Die klassischen Ideen für den Balkon

Dass Balkone verschiedenen Zwecken dienen, hat eine lange Tradition in der Architektur. Bevor sparsame Zweckmäßigkeit die Ausführung von Wohnbauten bestimmte, war es in Städten durchaus üblich, dass Wohnungen zwei Balkone hatten. Auf der Frontseite des Gebäudes befand sich oft ein Schmuck- oder Zierbalkon, der eher dekorativen Zwecken diente und von Wohnräumen abging. Auf der Rückseite des Hauses lag dagegen oft ein Wirtschaftsbalkon, meist nahe der Küche. Im Sommer wuchsen dort Kräuter in Töpfen und die Sonne trocknete die Wäsche, im Winter war der Balkon ein kaltes Lebensmittellager.

Bereits zu dieser Zeit war ein Balkon nicht genug und daran hat sich im Grunde bis heute nichts geändert. Wer eine Terrasse im Garten und zusätzlich einen Balkon am Haus hat, wird beides zu schätzen wissen und keines missen wollen. Denn eine Terrasse macht einen Balkon keineswegs überflüssig. Gut geplant ergänzen sich beide Bauelemente aber perfekt.

Die traditionelle Balkonnutzung hat sich vielerorts bis heute gehalten. Weil Balkone aber seitdem deutlich gewachsen sind, kommen ständig weitere Ideen hinzu, die sich auf modernen Balkonen verwirklichen lassen. Nicht veränderbare Faktoren wie Größe, Wind und Sonnenschein bestimmen dabei teilweise die Grenzen. Sie lassen sich aber auch mit etwas zusätzlichem Aufwand verschieben.

Der Balkon zum Bewohnen

Diese Balkonnutzung hat sich direkt aus dem früher üblichen Balkon an der Fassade des Hauses entwickelt. Am besten wird der Balkon von einem Wohnraum aus erschlossen, sodass es unproblematisch ist, Gäste dorthin zu bitten. Der Balkon sollte nicht zu klein sein und sich passend möblieren lassen, zum Beispiel mit ein paar bequemen Liegen zum Ausspannen und einem Essplatz, der auch Besuchern gewachsen ist.

Wer genug Platz hat und es gesellig mag, kann hier auch wunderbare Grillpartys feiern. Dazu gehört natürlich die passende Beleuchtung. Solarelemente reichen für die äußeren Ränder schon aus, aber Ess- und Grillplatz sind am besten mit fest installierten Lampen zu beleuchten. Pflanzen dürfen nicht fehlen und finden je nach Geschmack und den Gegebenheiten Platz in Kübeln am Boden oder in Kästen auf der Brüstung.

Die beliebteste Ausrichtung für diese Balkonnutzung sind die Himmelsrichtungen Süd und West, die stets Sonne versprechen. Das sorgt nicht nur für üppig wachsende Balkonblumen, sondern auch für zufriedene Sonnenanbeter. Wird es einmal zu viel Sonnenschein und zu heiß für einen angenehmen Aufenthalt auf dem Balkon helfen Sonnenschirme und -segel sowie Markisen.

Der aktive Balkon

Nicht wenige Balkonbesitzer ziehen eine aktive Form der Balkonnutzung einer Chill-out-Lounge vor. Dafür spricht einiges, denn immerhin ist ein Balkon so etwas wie ein zusätzliches Zimmer an der frischen Luft. In der warmen Jahreszeit finden Eltern hier vielleicht einen Moment Ruhe und den nötigen Raum für ein wetterfestes Fitnessgerät oder eine Yoga-Matte. Falls ihr euer Workout gern draußen macht, hat ein kleiner Balkon zusätzlich zur Terrasse den erheblichen Vorteil, dass ihr euer Equipment nicht wegräumen müsst, falls ihr es euch draußen gemütlich machen wollt. Dafür ist ja noch die Terrasse da.

Ganz ähnlich ist es, wenn der Balkon zum Home-Office werden soll. Auf der Terrasse spielen die Kinder und den Laptop sowie die Büroausstattung andauernd in Sicherheit zu bringen, ist schwierig? Dann ist die Balkonnutzung als Büro genau die richtige Idee. Wichtig ist hier natürlich, einen Schutz vor Regen und Sonne anzubringen.

Diese Ideen für den Balkon eignen sich besonders gut für diejenigen mit nördlicher und östlicher Ausrichtung. Im Hochsommer ist es von großem Vorteil, wenn es nicht zu heiß wird. In der Übergangszeit wärmt die Morgensonne den Balkon angenehm auf, bevor die allgemeine Außentemperatur ansteigt. Für kühle Momente empfehlen sich Infrarotheizstrahler.

Der Wirtschaftsbalkon

Diese Art der Nutzung entspricht der zweiten der traditionellen Ideen für den Balkon: Ein Balkon, der im Idealfall an der Küche oder der Waschküche liegt, kann auch heute noch sehr nützlich sein. Vielleicht wollt ihr dort nur ein paar Kräuter ziehen, die Wäsche zum Trocknen aufhängen und im Winter ein paar Getränke kühlen, die nicht mehr in den Kühlschrank passen.

Doch so ein Balkon kann noch viel mehr. Wer das Werkeln zu seinem Hobby gemacht hat, kann bei passendem Wetter hier draußen nach Herzenslust basteln, lackieren, schleifen und vieles mehr, ohne dass Staub und Lösungsmitteldunst im Wohnzimmer stören würden. Eine strapazierfähige Werkbank oder ein stabiler Arbeitstisch, der ein paar Wasserspritzer nicht übel nimmt, gehören zur Grundausstattung. Dazu passen Schränke aus Kunststoff, in denen sich Arbeitsmaterial und Werkzeug unterbringen lassen. Hobbygärtner können mit der gleichen Ausstattung auf dem geschützten Wirtschaftsbalkon Anzuchtkästen aufstellen, umtopfen und pikieren oder Blumensträuße binden.

Für den Wirtschaftsbalkon eignen sich alle Ausrichtungen. Je nach den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort ist vielleicht ein Sonnenschutz nötig, der vor allem die Sommerhitze auf Südbalkonen reduziert.

Der Haustierbalkon

Tierfreunde finden oft Gefallen an Ideen für den Balkon, die ihre Haustiere einbeziehen. Zum Beispiel haben Katzenhalter das Problem, dass sie ihre Samtpfoten nicht frei in der Nachbarschaft herumlaufen lassen wollen, im Garten aber einfach nicht beschränken können. Auf einem katzengerecht gestalteten Balkon ist es dagegen leicht, der Katze einen schönen Platz im Freien anzubieten, ohne dass sie draußen in Gefahr geraten könnte. Ein Refugium gesichert mit einem Katzennetz und ausgestattet mit geschützten Liegeplätzen, die eine Aussicht ermöglichen, gefällt den meisten Hauskatzen sehr gut.

Ebenso gut eignet sich ein geschützter Balkon in der richtigen Größe, um eine Außenvoliere für gefiederte Haustiere aufzustellen. Vögel freuen sich auf dem Balkon über große Pflanzen, die Schatten spenden und Wind abhalten. Ein jüngerer Trend zum Balkon betrifft Aquarienfreunde. Oft wurden aus der Not heraus, im Haus nicht genügend Platz zu haben, Aquarien auf den Balkon verlegt. Diese Art der Balkonnutzung kann je nach Gestaltung des Aquariums sehr dekorativ sein. Ein anderer Platz zur Überwinterung der Fische sollte allerdings vorhanden sein.

Für den Haustierbalkon eignen sich verschiedene Himmelsrichtungen je nach Tierart. Katzen und Fische zum Beispiel kommen auch mit einem Süd-West-Balkon gut zurecht. Das Aquarium kann beschattet und mit Wasser gekühlt werden und Katzen können nach drinnen flüchten, wenn es in der Sonne zu heiß wird. Vögel haben je nach Herkunft der Rasse unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse, aber ein Hitzestau auf einem Südbalkon im Hochsommer tut keinem Vogel gut.

Was sind eure Ideen für den Balkon?

Welche Ideen habt ihr für den Balkon? Die gleichen wie wir oder vielleicht ganz andere? Hinterlasst uns gern einen Kommentar. Wir freuen uns, von euch zu lesen, und sind gespannt darauf, wie euer Traum-Balkon aussieht und was ihr dort am liebsten tut.

Bildquelle: © annanahabed | stock.adobe.com

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