Höhere Zinsen ab Oktober – auch die KfW-Förderung wird teurer

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Die Kreditanstalt für Wiederaufbau – kurz: KfW – gilt als verlässlicher Partner beim Kauf, beim Bau oder bei der Sanierung eines Gebäudes. In den letzten Jahren sind dabei zahlreiche Förderprogramme entstanden, die vor allem die Finanzierung von Wohneigentum deutlich vereinfacht haben. Mitte Oktober hat die Behörde allerdings für einige ihrer Angebote die Zinssätze erhöht.

Für welche KfW-Förderungen gelten neue Zinssätze?

Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, Wohneigentum zu bauen oder zu erwerben, dann müsst ihr künftig mit höheren Kosten rechnen. Einerseits, da nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie die Preise für Dienstleistungen und Rohstoffe angestiegen sind. Andererseits, da euch die Kreditanstalt für Wiederaufbau seit dem 13. Oktober 2021 gleichfalls etwas stärker zur Kasse bittet, wenn ihr eine KfW-Förderung zur Finanzierung eures Vorhabens beantragen möchtet.

Allerdings müsst ihr hierbei keine allzu gravierenden zusätzlichen Belastungen befürchten: Die Kredite für das BEG Wohngebäude, für das Wohneigentumsprogramm sowie für das altersgerechte Umbauen lassen nur geringfügige Preiserhöhungen erkennen.

Trotz dieser notwendigen Maßnahmen gelten alle Programme noch immer als sehr lukrativ – gerade im Vergleich mit den Krediten von Banken und Sparkassen könnt ihr hier also noch immer die eine oder andere Einsparung erwirken. Doch wie genau sind diese Programme eigentlich aufgebaut und an wen richten sie sich?

Das Wohneigentumsprogramm der KfW (124, 134)

Unter den Kreditnummern 124 und 134 findet ihr bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau ein Förderprogramm, das den Kauf oder den Aufbau von Wohneigentum mit einer Summe von bis zu 100.000 Euro unterstützt. Umfasst sind die Kosten, die für den Erwerb des Grundstücks und des Gebäudes, den Neu- und Umbau, die gesamte Planung und Durchführung, die Leistungen des Architekten und weiterer Berater sowie das Material und die Erschließung an die öffentlichen Netze anfallen.

Nicht gefördert wird der Kauf oder der Bau von Ferienhäusern sowie von gewerblich genutzten oder vermieteten Flächen. Als Vorgabe gilt jedoch, dass ihr beim Beantragen des Kredits als natürliche Person agieren müsst und somit nicht als Bestandteil einer Gesellschaft auftreten dürft.

Nehmt ihr diese KfW-Förderung in Anspruch, so könnt ihr nach den ersten drei tilgungsfreien Jahren mit einem effektiven Jahreszins von 0,95 Prozent für alle Laufzeitvarianten rechnen. Vor der Erhöhung lag der Zinssatz bei 0,85 % pro Jahr.

Das Programm Altersgerecht Umbauen (159)

Vielleicht möchtet ihr ein vorhandenes Gebäude aber gegen Einbrüche sichern, die hier errichteten Barrieren abbauen und somit ein altersgerechtes Haus entstehen lassen. Für die in und an der Immobilie stattfindenden Arbeiten wird die KfW-Förderung mit der Kreditnummer 159 verwendet.

Egal, ob der Weg zum Haus geebnet, die Treppen im Innenbereich einem Fahrstuhl weichen oder die Schwellen zwischen den einzelnen Räumen beseitigt werden sollen: Mit bis zu 50.000 Euro fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau euer Vorhaben. Übrigens auch dann, wenn ihr nicht nur ein Gebäude umbauen wollt – sondern sogar für alle mit einem Kauf von Wohneigentum verbundenen Kosten.

Vorteilhaft gestaltet sich der Umstand, dass ihr den Kredit selbst dann beantragen könnt, wenn euch die Immobilie nicht gehört: Auch als Mieter kann euch die Förderung gutgeschrieben werden. Sie begleicht ihr nach zwei tilgungsfreien Jahren mit einem effektiven Jahreszins von 0,04 Prozent bei allen Kreditvarianten, die eine 10-jährige Laufzeit vorsehen.

Das Programm BEG Wohngebäude (261, 262)

Eventuell liegen euch die Nachhaltigkeit und der ökologische Gedanke beim Kauf, Bau oder Umbau eines Hauses besonders am Herzen. Dann sei euch das Programm BEG Wohngebäude unter den Kreditnummern 261 und 262 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau empfohlen. Hiermit könnt ihr gemäß der Bundesförderung für effiziente Gebäude eine Immobilie planen, die durch ihren geringen und damit nachhaltigen Verbrauch von Rohstoffen überzeugt. Egal, ob ihr ein Effizienzhaus bauen oder kaufen möchtet – oder ob ihr ein bereits bestehendes Bauwerk den Vorgaben entsprechend sanieren wollt.

Neben diesen allumfassenden Planungen erlaubt der Kredit aber ebenso die Durchführung von Einzelmaßnahmen. So etwa das Anbringen von Solarkollektoren auf dem Dach oder den Einbau eines neuen Heizkessels. In allen Laufzeitvarianten dieses Programms tilgt ihr die Fördersumme – 150.000 Euro für das Effizienzhaus, 60.000 Euro für Einzelmaßnahmen – mit einem effektiven Jahreszins von 0,68 Prozent. Das erste Jahr bleibt tilgungsfrei.

Welche Auswirkungen haben die Zinserhöhungen?

Zugegeben, die zuvor genannten Erhöhungen der Zinssätze mögen simpel klingen. Zumal sie im Vergleich zu den Kreditangeboten vieler Banken immer noch attraktiv wirken. Dennoch kann euch damit ein lange gehegter Finanzierungsplan durchkreuzt werden. Egal, ob ihr euch für das Wohneigentumsprogramm, den Kredit BEG Wohngebäude oder das altersgerechte Umbauen entscheidet: Zunächst einmal kommen höhere finanzielle Belastungen auf euch zu.

Demgegenüber sollte nicht vergessen werden, dass auch die Fördersummen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in den letzten Jahren immer lukrativer gestaltet wurden und dabei Förderungen für den Kauf, den Bau oder die Sanierung von Gebäuden entstanden sind, die vor einigen Jahren kaum vorstellbar waren.

Doch wie seht ihr das eigentlich: Sind die Erhöhungen der Zinssätze für euch derart gravierend, dass ihr auf ein geplantes Bau- oder Kaufvorhaben nunmehr verzichtet? Oder seht ihr die Förderprogramme selbst mit höheren Zinsen immer noch als so sinnvoll an, dass ihr sie weiterhin nutzen wollt?

Bildquelle: © thithawat | stock.adobe.com

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