Bauen auf einer Ebene: Vorteile, Nachteile und jede Menge Tipps

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Neben mehrgeschossigen Häusern zeigt sich derzeit vermehrt ein Trend zu eingeschossigen Häusern, die auch als Bungalows bezeichnet werden. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Bauen auf einer Ebene? Wir verraten Ihnen, was Sie über das Bauen auf einer Ebene wissen müssen und wie Sie Ihr Haus richtig planen.

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Bungalow um ein eingeschossiges Einfamilienhaus, das nur über eine einzige Ebene verfügt: Es gibt weder einen Keller noch ein Dachgeschoss. Es kann maximal ein Bereich vorhanden sein, in dem Heizungen und Leitungen zusammenlaufen. Meist befindet sich dieser jedoch fernab der Wohnareale.

Fertighäuser auf einer Ebene sind in unterschiedlichen Bauformen erhältlich. Es muss sich also nicht unbedingt um ein Haus mit einem Flachdach handeln. Auch ein Zelt-, Walm- oder Pultdach kann dafür gewählt werden. Höhere Dächer können zwar zusätzlichen Raum durch einen Dachstuhl bieten, allerdings wird dieser nicht als Wohnraum, sondern nur als Abstellort genutzt.

Welche Vorteile bietet das ebenerdige Fertighaus?

Zweifelsohne gibt es zahlreiche Gründe, sich für ein eingeschossiges Wohnhaus zu entscheiden. So lassen sich beispielsweise alle Bereiche ohne Treppen oder andere Hindernisse erreichen, was gerade für ältere Menschen und Rollstuhlfahrer sehr angenehm ist.

Da sich alle Räume nebeneinander befinden, kann der Grundriss meist nach den eigenen Wünschen gestaltet werden. Es gibt weder tragende Wände noch statische Anforderungen zu beachten. Wünschen Sie sich offenes Raumkonzept in Ihrem Fertighaus, dann ist das Bauen auf einer Ebene das Richtige.

Die Aufteilung lässt sich bei einem eingeschossigen Wohnhaus deutlich einfacher vornehmen als bei mehrgeschossigen Häusern. Möchten Sie beispielsweise einen Wohn- und einen Arbeitsbereich darin unterbringen, können Sie diese klar voneinander trennen und, sofern Sie möchten, sogar zwei Eingänge schaffen.

Ebenfalls von Vorteil ist, dass sich an einem eingeschossigen Wohnhaus große Tür- und Fensterfronten realisieren lassen, für die bei einem mehrgeschossigen Gebäude oft kein Platz wäre. Insgesamt ergibt sich dadurch also eine große Gestaltungsfreiheit, bei der Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.

Mögliche Nachteile beim Bauen auf einer Ebene

Trotz aller Vorteile sollten Sie berücksichtigen, dass das Bauen auf einer Ebene natürlich viel mehr Fläche erfordert als ein Fertighaus mit mehreren Etagen. Die Räume sind nebeneinander angeordnet, was zwar die Wege im Haus verkürzt, aber dennoch ein größeres Grundstück erfordert. Es sei denn, der Garten ist Ihnen nicht allzu wichtig.

Leben Sie in einer Region mit hohen Grundstückspreisen, ist ein ebenerdiges Haus daher schnell eine teure Investition. Das unausgewogene Verhältnis zwischen Wohn- und Außenbereich hat außerdem zur Folge, dass die Wärmeisolierung großflächiger ausfallen muss und daher ebenfalls mehr Kosten verursacht.

Trotz aller Nachteile ist es jedoch selbst bei einem ebenerdigen Fertighaus kein Problem, eine große Wohnfläche von 130 m² und mehr zu realisieren, ohne dabei auf eine gute Energiebilanz verzichten zu müssen. Vor allem bei einem Passiv- oder Niedrigenergiehaus rentiert sich der Bau eines ebenerdigen Fertighauses.

Für wen eignet sich ein eingeschossiges Fertighaus?

Dank ihrer flachen Bauform sind ebenerdige Häuser besonders vielseitig nutzbar. Sie lassen sich nicht nur als Wohnhaus, sondern auch als Ferienhaus oder als Wohn- und Arbeitskombination nutzen. Nicht nur hierzulande, sondern auf der ganzen Welt liegt das Bauen auf einer Ebene wieder klar im Trend, da die Gestaltungsmöglichkeiten heutzutage vielfältiger sind denn je.

Grundsätzlich eignet sich ein ebenerdiges Fertighaus für Senioren, Familien mit Kindern oder auch für gehbehinderte Menschen. Wer gerne von allen Räumen aus einen Blick auf den Garten genießt, wird von dieser Bauweise natürlich ebenso profitieren.

Möchten Sie ausprobieren, ob ein ebenerdiges Haus Ihnen überhaupt zusagt, dann können Sie bei vielen Fertighausanbietern Musterhäuser besichtigen. Dort bekommen Sie am ehesten ein Gefühl für die Licht- und Raumverhältnisse in einem eingeschossigen Gebäude.

In der Regel handelt es sich bei einem Fertighaus um ein Effizienzhaus, da diese Häuser vorwiegend aus Holz gefertigt sind und dadurch wiederum Vorteile aus bauphysikalischer Sicht mit sich bringen. Weil sich die Dämmstoffe bei einem modernen Fertighaus nicht außen, sondern innen befinden, ist der Wärmeverlust äußerst gering. Das spart Ihnen langfristig hohe Kosten ein.

Mit einer hervorragenden Dämmung ausgestattet kann ein eingeschossiges Fertighaus der neuesten Generation sogar als Passivhaus gebaut werden, welches praktisch keine Energiekosten verursacht.

Ein Fertighaus ebenerdig bauen: Tipps für die Planung

Möchten Sie ein Fertighaus ebenerdig bauen oder kaufen, gibt es einige Tipps, die Ihnen bei der Planung oder der Auswahl behilflich sein können.

Zunächst sollten Sie das Platzangebot auf dem jeweiligen Grundstück prüfen: Bedenken Sie, dass ein Haus auf einer Ebene oftmals mehr Fläche in Anspruch nimmt als ein mehrgeschossiges Haus. Es kann sich deshalb lohnen, zumindest einen Keller in das Haus zu integrieren, um die Heizungsanlage oder auch ungenutzte Dinge darin unterzubringen. Komplett barrierefrei ist ein solches Haus dann natürlich nicht mehr, was für Senioren und gehbehinderte Menschen wiederum ein Nachteil wäre.

Der Baustil des Hauses kann vielseitig sein: Von verklinkerten Bungalows über Villen im toskanischen Stil bis hin zu modernen Bauten mit begrünten Flachdächern ist alles möglich. Berücksichtigen Sie sowohl den eigenen Geschmack als auch das Budget und den vorhandenen Platz, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Eine sorgfältige Planung sollten Sie zudem bei der Aufteilung der einzelnen Räume vornehmen. Zeichnen Sie im Vorfeld Skizzen von der Position der Räume:

  • Wo sollen sich das Kinder- und das Badezimmer befinden?
  • Sollen Wohnzimmer und Küche offen gestaltet werden?
  • Wünschen Sie sich eine Gästetoilette?

Die individuellen Ansprüche an ein ebenerdiges Haus, aber auch die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen stellen die Basis für die Planung dar.

Weil das Haus sich sozusagen direkt auf der Erde befindet, müssen Sie damit rechnen, dass der Fußboden in den Wintermonaten relativ kalt ist. Daher ist es zu empfehlen, eine Fußbodenheizung in das Fertighaus zu integrieren. Diese kann zwar auch später noch nachgerüstet werden, jedoch verursacht dies wiederum höhere Kosten.

Wie bei jedem anderen Haus auch sollten Sie bei der Grundstückswahl den Preis pro Quadratmeter kalkulieren: Gerade, weil ein eingeschossiges Haus mehr Fläche beansprucht, kostet es auch tendenziell mehr als ein mehrgeschossiges Gebäude.

Prüfen Sie außerdem, wie gut die Infrastruktur in der direkten Umgebung ist: Gibt es Supermärkte, Apotheken, Schulen, eine Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und Parks? Alle Überlegungen, die Sie bei einem anderen Bauvorhaben hätten, treffen auch auf die Planung eines eingeschossigen Fertighauses zu.

Bildquelle: Hanse Haus

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