Eigenkapital beim Hausbau mit Aktien steigern – clevere Strategie oder Leichtsinn?

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Eine Musterlösung für die ideale Baufinanzierung oder den perfekten Plan, um möglichst viel Eigenkapital für den Hausbau anzusparen, gibt es nicht. Dennoch möchten wir euch in diesem Beitrag mit der Geldanlage in Aktien eine Möglichkeit vorstellen, um die Finanzierung eures Eigenheims weiter voranzutreiben.  

Habt ihr einen größeren Geldbetrag zur Verfügung, solltet ihr das Geld in eure persönliche Altersvorsorge stecken. Vielleicht steht in einigen Jahren aber auch der Bau eines Hauses an, weshalb es sich lohnt, bereits frühzeitig mit dem Sparen anzufangen. Das geht auf unterschiedliche Weise. So könnt ihr beispielsweise euer Eigenkapital mit Aktien steigern.

Seit den 1980er Jahren liegen Aktienrenditen deutlich höher als die Renditen von Immobilien. Beim Blick auf die historische Entwicklung, könnt ihr davon ausgehen, dass Aktien nach Abzug der Inflation langfristig relativ hohe Renditen bringen. Allerdings muss die Anlage breit gestreut, also diversifiziert werden, um das Verlustrisiko zu minimieren.

Kann wirklich jeder in Aktien investieren?

Jeder kann Wertpapiere handeln und damit Teilhaber einer Aktiengesellschaft werden. Die einzige Voraussetzung: Ihr müsst über ein bestimmtes Börse-Basiswissen verfügen und genügend Geld zum Anlegen besitzen.

Um euch das nötige Wissen über Aktien anzueignen, lohnt es sich, auf seriöse Quellen im Internet zurückzugreifen. Zur Auswahl stehen neben Blogs und Podcasts auch diverse Formate auf YouTube und in den sozialen Netzwerken. Auch das altbewährte Buch hilft euch weiter, um euer Geld langfristig mit Erfolg anzulegen.

Gibt es eine Formel fürs richtige Handeln mit Aktien?

Nein, hier gibt es keine Grundregel. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wann, wo und wieviel er investiert. Den größten Gewinn könnt ihr erzielen, wenn ihr Aktien zum niedrigsten Kurs kauft und zum höchsten wieder verkauft. Dafür benötigt ihr aber mehr als Basiswissen und ein gutes Gespür für den richtigen Zeitpunkt, was gar nicht so einfach ist.

Vergesst nicht, dass sich auch erfahrene Broker einmal irren können. Äußere Einflüsse, wie jüngst die Corona-Pandemie oder die Geschehnisse in der Ukraine, können zudem zu einem Absturz des Aktienmarktes führen. Hier gilt es Ruhe zu bewahren, schließlich gibt es keine Garantie für einen schnellen Gewinn. Betrachtet Aktien daher immer als eine langfristige Anlageform.

Baufinanzierung durch Aktien – wie geht das?

Die Baufinanzierung durch Aktien erfreut sich immer größerer Beliebtheit, ist aber nicht für jeden geeignet. Bei einer Baufinanzierung durch Aktien erhofft man sich, dass die Rendite letztendlich höher ausfällt als die Zinsen für das Darlehen, um die Schlusstilgung früher zu leisten als beispielsweise bei einem Hypothekendarlehen. Zwar kommt es bei Aktienanlagen häufig zu Kursschwankungen, doch langfristig ist die Rendite hoch. Eine Performance, die für euch als angehende Bauherren überaus interessant sein kann.

Ihr finanziert euer Vorhaben, indem ihr einen tilgungsfreien Darlehensvertrag abschließt, parallel dazu einen Aktiensparplan bespart und die Restschuld mit den Erlösen auf einmal tilgt. Die Baufinanzierung steht also auf zwei Pfeilern: einer ist das tilgungsfreie Darlehen, der andere ein Aktien- oder Indexfonds-Sparplan.

Da Baufinanzierung durch Aktien neben hohen Chancen aber auch höhere Risiken birgt, eignet sich die Geldanlage in Aktien nicht für vorsichtig veranlagte Menschen. Seid ihr von Natur aus etwas risikobereiter, könnt ihr euer Bauprojekt durchaus auf diese Weise finanzieren. Zocken solltet ihr jedoch niemals.

ETF-Sparpläne – der sicherere Weg zu mehr Eigenkapital

Exchange Traded Funds, so genannte ETFs, sind börsennotierte Indexfonds, die einen Aktienindex, beispielsweise den Deutschen Aktienindex DAX oder den globalen Aktienindex MSCI World, möglichst exakt abbilden. Sie gelten als die risikoärmere Alternative zum klassischen Aktieninvestment und können jederzeit an der Börse gehandelt werden.

Da ETFs über eine breite Streuung verfügen, ist das Verlustrisiko geringer als im klassischen Aktienhandel. Zudem sind die Verwaltungs- und Kaufgebühren niedriger, denn die Fonds werden nicht aktiv gemanagt.

In den vergangenen Jahren haben viele ETFs jährliche Renditen von sieben bis acht Prozent erwirtschaftet, die Darlehenszinsen lagen dagegen bei durchschnittlich zwei Prozent. Jeder, der investiert, hofft natürlich auf ähnlich hohe Renditen in der Zukunft. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn wer seine Aktien aus Sorge zu früh abstößt, macht in der Regel nur Verlust.

Die Baufinanzierung mit Aktien hat Vorteile

Wenn sich die Aktien gut entwickeln, also hohe Renditen abwerfen, könnt ihr einerseits euer Eigenkapital für den Hausbau steigern. Andererseits besteht die Möglichkeit das aufgenommene Darlehen schneller zurückzahlen, wodurch ihr schneller schuldenfrei seid.

Für eine Kapitalanlage-Immobilie ergibt sich zudem ein Steuervorteil: Die während der Laufzeit anfallenden Zinsen können steuerlich geltend gemacht werden. Es gibt aber auch ein Risiko: Hat das Aktiensparen nicht die erhoffte Rendite gebracht, kann es sein, dass das angesparte Geld nicht ausreicht, um das Darlehen zu tilgen.

Diversifikation und Anlagehorizont: Risikominimierung beim Aktieninvestment

Eigenkapital mit Aktien steigern ist nur möglich, wenn die Rendite entsprechend hoch ausfällt. Doch beim Handel mit Aktien lassen sich nicht alle Risiken ausschließen. Das hat seinen Sinn, schließlich ist die Rendite eine Belohnung für eure Bereitschaft, Risiken einzugehen.

Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich eure Aktivitäten an der Börse jedoch sicherer gestalten. Man unterscheidet das Markt- und das unternehmensspezifische Risiko, durch das jede Firma von einem auf den anderen Tag abstürzen kann. Diversifikation ist ein guter Schutz vor derartigen Geschehnissen, gut abgebildet durch das Finanzprodukt ETF.

Dagegen kann das Marktrisiko nicht durch Diversifikation abgeschwächt werden. Selbst wenn das eingesetzte Kapital über viele Unternehmen gestreut wurde, kann eine Wirtschaftskrise eine ganze Reihe von Unternehmen in die Insolvenz treiben. Diese Volatilität ist unvermeidbar. Legt ihr euer Geld auf lange Sicht in Aktien an, könnt ihr aber von der kontinuierlich wachsenden Weltwirtschaft profitieren (Anlagehorizont). Denn betrachtet man die Geschichte, so hat sich diese in der Vergangenheit von jeder Krise wieder erholt.

Wir sind davon überzeugt, dass es sich mit der richtigen Strategie lohnt, eine Immobilie mit Aktien zu finanzieren. Ihr könnt euer Eigenkapital mit Aktien steigern und den Kredit schneller auslösen. Eine fundierte Beratung oder eine intensive Recherche über einen längeren Zeitraum sollte stets die Basis sein, um eine solide Baufinanzierung durch Aktien auf die Füße zu stellen.

Bildquelle: © Africa Studio | stock.adobe.com

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