Direkte und indirekte Beleuchtung in den eigenen vier Wänden

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Die Wohnungsbeleuchtung hat Einfluss auf Stimmungen, alltägliche Arbeiten und den Aufmerksamkeitsgrad. Sie soll gemütlich, aber nicht einschläfernd sein. Das richtige Zusammenspiel von direkter und indirekter Beleuchtung hilft Ihnen dabei, Ihre Wohnung perfekt zu beleuchten.

Die Lichtverhältnisse in den eigenen Räumlichkeiten sind mitverantwortlich dafür, wie wohl wir uns fühlen. Kaltes Licht, lange Schatten oder viel Dunkelheit erschweren nicht nur die Sichtverhältnisse, sondern schlagen auch auf die Stimmung. Doch wie funktioniert die richtige Raumbeleuchtung eigentlich? Welche Faktoren spielen eine Rolle?

Eine Hauptunterscheidung bei den Lichtverhältnissen wird zwischen direktem und indirektem Licht vorgenommen. Die Kombination dieser Beleuchtungsarten entscheidet darüber, ob die Raumausleuchtung gelingt oder nicht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Beleuchtung positiv und effizient gestalten.

Direkte Beleuchtung – was ist das?

Als direktes Licht bezeichnet man gebündelte Lichtstrahlen, die direkt auf eine Nutzfläche oder in einen Raum geworfen werden. Direkte Beleuchtung hat fast immer eine spezielle Funktion.

So spendet z.B. eine Nachttischlampe direktes Licht, damit Sie nachts lesen können. Das perfekte Beispiel für direkte Beleuchtung sind die Scheinwerfer im Theater. Hier wird eine einzige Position im Raum beleuchtet und somit stark inszeniert.

Die Vorteile der direkten Beleuchtung

Eine direkte Beleuchtung ermöglicht eine Detailansicht exponierter Gegenstände. Die Lichtintensität ist nicht abgeschwächt, sondern ergießt sich ungehindert auf eine bestimmte Fläche. Deshalb erscheinen die Umrisse und Details viel schärfer.

Direktes Licht eignet sich vor allem, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf einen bestimmten Abschnitt des Raums zu lenken. Wenn Sie beispielsweise von Herzen gerne malen und bei einer abendlichen Feier ausgewählte Bilder ausstellen möchten, lohnt es sich, diese extra anzustrahlen. Galeristen verfahren bei Vernissagen nach der selben Methode.

Was man unter indirekter Beleuchtung versteht

Indirektes Licht wird erzeugt, indem die Lichtintensität durch eine Barriere abgeschwächt wird. Das Licht verteilt sich gleichmäßig im Raum.

Wände, Decke und Boden reflektieren das Licht und lassen dadurch eine warme, allseits helle Atmosphäre im Raum entstehen. Die Ausleuchtung der Räumlichkeiten geschieht gleichmäßig und in einer angenehmen Lichtbalance.

Welche Vorteile bietet die indirekte Beleuchtung?

Wohnräume sind auf eine indirekte Beleuchtung angewiesen, wenn sie einladend und gemütlich wirken sollen. Anders als direktes Licht werfen Objekte beim Kontakt mit indirektem Licht keine langen Schatten. Darüber hinaus erzeugt es kaum Lichtreflexe.

Insgesamt wirkt indirektes Licht auf den Betrachter weich und angenehm. Die indirekte Beleuchtung hat auch einen hohen Streufaktor. Das bedeutet, dass wenig Lichtquellen eine gleichverteilte Beleuchtung des Raums ermöglichen.

Eine weitere positive Eigenschaft des indirekten Lichts besteht in der Schonung der Augen. Diese werden von indirekter Beleuchtung nicht überreizt und können besser zur Ruhe kommen.

Die Nachteile der direkten und der indirekten Beleuchtung

Die beiden Beleuchtungsarten haben neben ihren Vorteilen jedoch auch Nachteile. Zumeist ist es so, dass der Vorteil der einen Beleuchtungsart der Nachteil der anderen ist. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Nachteile:

Die Nachteile direkten Lichts

  • direktes Licht blendet
  • direktes Licht ist nicht “heimelig”
  • direktes Licht streut kaum
  • direktes Licht verursacht harte Schatten
  • direktes Licht reflektiert stark auf hellen Flächen
  • direktes Licht kann das Auge überfordern

Die Nachteile indirekten Lichts

  • die Reflexion des indirekten Lichts nimmt ab, je höher die Decke ist
  • indirektes Licht sorgt nicht für eine ausreichende Ausleuchtung von Arbeitsflächen o.ä.
  • die Helligkeit kann nur mit ausreichend Reflexionsflächen gewährleistet werden

Welche Beleuchtung für welchen Raum?

Für die Wohnräumlichkeiten eignet sich die indirekte Beleuchtung als Hintergrundbeleuchtung. Hier sollte das Augenmerk auf einer möglichst warmen und weichen Beleuchtung liegen. Neben der Lichtquelle an der Decke sollten Sie jedoch auch kleine indirekte Lichtquellen im Raum einbauen, damit Sie sich nicht immer bei voller Beleuchtung im Raum aufhalten müssen.

Für eine Arbeitsfläche, z.B. im Arbeitszimmer, eignet sich eine direkte Beleuchtung. Eine Stehlampe leuchtet die Arbeitsfläche intensiv aus, sodass Sie sich konzentrieren und Detailarbeit leisten können. Das Licht darf jedoch nicht zu grell ausfallen. Sonst sind Ihre Augen schnell überreizt.

Badezimmer sind in der Regel voll ausgeleuchtet. Je nach Größe und Ausstattung des Badezimmers reicht eine einfache indirekte Beleuchtung an der Decke. Wer es gerne romantisch mag, sollte jedoch auch kleinere indirekte Lichtquellen oder sogar Kerzenlicht einbauen.

Tipps für schönes Licht in den eigenen vier Wänden

Schönes Licht für die eigenen Räumlichkeiten bereitzustellen, ist gar nicht so schwer. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine Kombination direkter und indirekter Lichtquellen ein Höchstmaß an Flexibilität sicherstellt. Auf diese Weise können Sie die Raumbeleuchtung variieren.

Ein Raum besteht aus vielen architektonischen Einheiten und einem in der Regel vielfältigen Interieur. Deswegen reicht es nicht, eine einzige Lichtquelle für die Hintergrundbeleuchtung zu installieren. Hintergrundbeleuchtung sorgt zwar für eine positive, warme Stimmung, kann jedoch auf Dauer auch langweilig wirken.

Aus diesem Grund empfehlen Innenarchitekten die Akzentuierung spannender oder detailreicher Bereiche im Raum mittels Akzentbeleuchtung. Darüber hinaus ist es wichtig, den Arbeitsflächen im eigenen Heim besondere Lichtquellen zuteil werden zu lassen. In den Arbeitsbereichen gilt es, die Konzentration hoch zu halten und eine fokussierte Sicht zu haben. Warme Hintergrundbeleuchtung reicht da nicht aus.

Bei der Art der Beleuchtung sollten Sie außerdem den Zweck des Raums in die Konzeption einfließen lassen. Die Anforderungen an ein Wohnzimmer sind anders als die an eine Garage oder ein Badezimmer.

Das Zauberwort beim Thema Beleuchtung lautet also: Kombination. Wenn Sie Ihre Lichtquellen multimodal aufstellen und die Eigenheiten des Raums ins Konzept einfließen lassen, steht einer perfekten Ausleuchtung nichts mehr im Wege.

Schönes Licht für ein gemütliches Heim

Direkte und indirekte Lichtquellen bringen jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich. Während direkte Lichtquellen den Blick für das Detail schärfen, gestalten indirekte Lichtquellen den Raum warm und einladend. Wo direktes Licht klare Akzente setzt, kümmert sich das indirekte Licht um das große Ganze.

Das Geheimnis perfekter Beleuchtung liegt in der Dosis. Erst in der sorgfältigen Kombination entfalten direkte und indirekte Beleuchtung ihr volles Potenzial. Es gilt, Hintergrundbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und Arbeitsbeleuchtung je nach Räumlichkeit sinnvoll miteinander zu kombinieren und die Stärken jeder Beleuchtungsart auszuspielen. Auf diese Weise erreichen Sie das gewünschte Lichtergebnis für ein gemütliches, funktionales Heim.

Wenn Sie uns noch Anregungen oder eigene Ideen mitteilen oder von ihren eigenen Erfahrungen berichten möchten, freuen wir uns auf Ihre Kommentare.

Bildquelle: joelhenry | Unsplash

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