Immobilienmarktbericht 2023: Wie steht es um den Neubau von Eigenheimen?

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Der deutsche Immobilienmarkt hat sich im Jahr 2022 gravierend verändert. Die Pandemie sowie eine beginnende Rezession und politische Unsicherheit führten zum deutlichen Rückgang der Nachfrage beim Neubau von Eigenheimen. Jener schwindende Wachstumstrend ist im aktuellen Immobilienmarktbericht 2023 dokumentiert.

Wie entwickelt sich der Immobilienmarkt voraussichtlich im Geschäftsjahr 2024? Wird es eine Erholung von der bisherigen Stagnation geben? Oder ist eine zusätzliche Abkühlung beim Kauf von Immobilien zu erwarten?

Welche Faktoren dominieren hierbei das Verhältnis von Nachfrage und Angebot? Und: Was für Chancen und Herausforderungen sind für Marktakteure beim Immobilienneubau 2024 absehbar?

Welche Institutionen stehen hinter dem Immobilienmarktbericht 2023?

Der Immobilienmarktbericht 2023 erweist sich als eine Publikation, die unterschiedliche Interessengruppen veröffentlichen. Das Ziel ist, eine detaillierte Übersicht zur Entwicklung des deutschen Immobilienmarktes zu vermitteln.

Zu wichtigen Herausgebern zählen:

AK OGA

Der Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse und Zentralen Geschäftsstellen in Deutschland (AK OGA) präsentiert jährlich Daten zu Immobilienumsätzen und Preisveränderungen. Auf Basis der Kaufpreisdokumentationen und Marktanalysen der Gutachterausschüsse erfolgen regelmäßige Publikationen.

BBSR

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt mit dem AK OGA Studien zu Schlüsselresultaten im Wohnimmobilien-Sektor.

DZ HYP

Es handelt sich um eine renommierte Immobilienbank, die eine Dokumentation zum einschlägigen Marktsegment 2023/2024 herausbrachte. Die Untersuchung beinhaltet Entwicklungsprognosen für verschiedene Immobilienbereiche und Regionen.

Alle Institutionen vertreten Interessen und Zielgruppen, die von Transparenz und Insider-Wissen zum gegenwärtigen Immobilienmarkt profitieren. Hierzu gehören beispielhaft

  • Investoren,
  • Eigentümer,
  • Käufer,
  • Verkäufer,
  • Makler,
  • Gutachter,
  • Planer,
  • Politiker
  • und Wissenschaftler.

Welche Fakten sind im Immobilienmarktbericht 2023 ersichtlich?

Die Anzahl der Kunden beim Kauf von Immobilien ist in Deutschland im Jahr 2022 um circa 15 Prozent gesunken. Dies ist der niedrigste Wert seit 2009.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude zeigt sich im Jahr 2022 als um 8,7 Prozent auf 360.000 erniedrigt. Dies ist der geringste Betrag seit 2016.

Sämtliche Preise für Wohnimmobilien sind im 2. Quartal 2023 um durchschnittlich 9,9 Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2022 zurückgegangen.

Der Kapitalumsatz auf dem Immobilienmarkt ist im Jahr 2022 um 18 Prozent auf 269 Milliarden Euro abgesackt. Hierdurch zeichnet sich der erste Rückgang seit 2009 ab.

In den sieben Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf sind die Anschaffungskosten für Eigentumswohnungen um 9,8 Prozent gesunken. Zugleich nahmen die Kosten für Ein- und Zweifamilienhäuser um 12,6 Prozent ab.

Innerhalb Hessens hat sich die Zahl der Transaktionen zum Neubau von Eigenheimen im Jahr 2022 um 17 Prozent auf 69.000 verringert. Zeitlich parallel ging der Kapitalumsatz um 15 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro zurück.

In der Hansestadt Hamburg reduzierte sich der Kapitalumsatz zum Kauf von Immobilien im Jahr 2022 um 13 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig nahm die Zahl der Kaufverträge um 10 Prozent auf 23.300 ab.

Welche Ursachen gibt es für den Rückgang beim Neubau von Eigenheimen?

Alle Trends im Immobilienmarktbericht 2023 weisen darauf hin, dass der Markt in Deutschland eine signifikante Ernüchterung erfuhr. Einflussfaktoren wie

  • gestiegene Finanzierungskosten,
  • verringerte Zuzüge in Metropolen
  • sowie veränderte Präferenzen der Käufer

sind naheliegende Auslöser für die Trendwende.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Immobilienmarkt in den nächsten Jahren – bei zahlreichen wirtschaftlichen/demografischen Herausforderungen – entwickelt.

Welche Prognosen gibt es für den Kauf von Immobilien in den kommenden Jahren?

Der deutsche Immobilienmarkt hat in den letzten Jahren einen starken Boom erfahren, der jedoch im Jahr 2022 merklich schwächelte. Steil ansteigende Bauzinsen und deutlich höhere Baukosten waren maßgebliche Gründe für diesen Rückgang.

Die Szenarien für das Jahr 2024 fallen darum vielgestaltig aus – je nachdem, welche Faktoren bei den Prognosen berücksichtigt sind.

1. Szenario

Die Immobilienpreise werden im Jahr 2024 ansteigen, aber mit einer geringeren Dynamik als in den Vorjahren. Dies kann daran liegen, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen erneut absenkt, sobald die Inflation unter Kontrolle ist.

Das könnte die Nachfrage nach Immobilien möglicherweise beleben – speziell in den attraktiven Ballungsräumen.

2. Szenario

Die Immobilienpreise werden im Jahr 2024 noch mehr sinken, da die Zinswende und momentane Wirtschaftsflaute die Nachfrage nach Immobilien dämpfen. Dies wird vor allem ländliche Gebiete betreffen, die aktuell einen Preisrückgang erleben.

Wichtige Metropolen werden gleichfalls unter Druck geraten, da die Zuzüge stetig abnehmen und das durchschnittliche Mietniveau stagniert. Die Preise für den Kauf von Immobilien erholen sich erst, wenn der Leitzins fällt und die Konjunktur sich regeneriert.

3. Szenario

Die Immobilienpreise werden im Jahr 2024 stabil bleiben, da die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin hoch bleibt. Dies liegt daran, dass es in Deutschland einen ausgeprägten Wohnraummangel gibt, der durch Bautätigkeit nicht hundertprozentig zu kompensieren ist.

Die Zinsen werden eventuell steigen, doch nicht so stark, dass sie die Nachfrage nach Immobilien beeinträchtigen. Die Preise für den Neubau von Eigenheimen beziehungsweise für Kaufoptionen werden sich demzufolge auf hohem Niveau einpendeln.

Chancen beim Hausbau nutzen

Der Immobilienmarktbericht 2023 zeigt einen deutschen Immobilienmarkt, der trotz Herausforderungen wie steigenden Finanzierungskosten und Marktdynamik resilient bleibt. Für Akteure, besonders für angehende Bauherren, bietet er Chancen.

Mit Flexibilität und Anpassungsfähigkeit können sie von möglichen positiven Entwicklungen profitieren, wie einer Stabilisierung der Zinsen und der Nachfrage in attraktiven Regionen. Der Bericht liefert wertvolle Einblicke und unterstützt fundierte Entscheidungen in einem dynamischen und zukunftsträchtigen Wirtschaftssektor.

Bildquelle: © smolaw11 | stock.adobe.com

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