Vorteile einer Klimaanlage in den eigenen vier Wänden

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In südlichen Ländern gehören Klimaanlagen angesichts der häufig tropisch-sommerlichen Temperaturen meist zur Standardausstattung von Häusern und Wohnungen. Im mitteleuropäischen Bereich sind sie derzeit noch eher die Ausnahme als die Regel. Angesichts der klimatischen Veränderungen mit den auch hierzulande zunehmend heißen Sommern kann es sinnvoll sein, dies zu überdenken.

Die Frage, ob sich die Anschaffung einer Klimaanlage lohnt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Im privaten Bereich ist das einerseits der individuelle Wohlfühlfaktor in den Wohnräumen und andererseits das grundsätzliche Raumklima. Es ist in der Regel vor allem während der Bauphase sinnvoll, über eine Anschaffung nachzudenken.

Eine Klimaanlage zu installieren ist mit einigem Aufwand verbunden, wenn der Bau erst einmal abgeschlossen ist. In dem Fall sind mobile Geräte sinnvoller, die jedoch hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses im Allgemeinen deutlich kostspieliger sind, als ein fest eingebautes Produkt.

Wer von sich weiß, dass Hitze über einen längeren Zeitraum hinweg die persönliche Lebensqualität beeinträchtigt, ist meist mit einer Klimaanlage gut beraten. Ist der Störfaktor hingegen eher gering, kann auch ein einfacher Ventilator, der an geeigneter Stelle im Raum aufgestellt wird, ausreichend sein.

Beim Bau einer Immobilie wird eine langfristige Zeitperiode berücksichtigt. Angesicht des Klimawandels ist auch in unseren Breitengraden mit hohen Temperaturen über Wochen hinweg zu rechnen. Hier lohnt das Einplanen eines Klimagerätes bereits beim Bau des Objektes. Die Anschaffungskosten lassen sich sinnvollerweise direkt in die Baukosten integrieren. Bei der Art des Gerätes gilt es die Größe der Immobilie zu berücksichtigen.

Funktionsweise einer Klimaanlage

Das Grundprinzip eines Klimagerätes ist die Kühlung der Luft innerhalb der Räumlichkeiten. Die Wärme wird hierbei entzogen und nach außen abgeleitet. Dies geschieht über einen Kompressor, der ein Kältemittel beinhaltet, das sich in einem gasförmigen Zustand befindet. Der Kompressor saugt das Mittel an und verdichtet es zunächst. Er sorgt auf diese Weise dafür, dass es mit hohem Druck in einen Kondensator gepumpt wird.

Dieser ist dafür zuständig, das Kältemittel vom ursprünglich gasförmigen in einen flüssigen Zustand zu bringen. Bei diesem Prozess wird Wärme abgegeben, die durch einen Lüftermotor gekühlt wird. Das Kältemittel wird flüssig, sobald es eine bestimmte Temperatur erreicht hat.

Im nächsten Schritt erreicht das nunmehr flüssige Kältemittel das sogenannte Expansionsventil. Es hat die Aufgabe, das flüssige Mittel in einen Kühler einzuspritzen und so einen Druckabfall herzustellen. Anschließend ändert sich der Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig. Die dazu benötigte Wärme stammt aus dem warmen Raum. Hier ist der Kühler installiert und ermöglicht den gewünschten Kälteeffekt. Danach beginnt der Kreislauf wieder von vorne.

Vorteile einer Klimaanlage und was dagegen spricht

Eine Klimaanlage installieren bringt Vor- und Nachteile mit sich, wobei die Vorteile auf lange Sicht deutlich überwiegen. Die positiven Seiten liegen auf der Hand: Je besser das Raumklima, desto größer ist das Wohlbefinden.

Es gibt zahlreiche Studien zu den Auswirkungen von hohen Raumtemperaturen auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Bei mehr als 33 Grad Celsius ist eine rapide Verschlechterung von mehr als 50 Prozent belegt. Auch der Nachtschlaf wird durch hohe Temperaturen wesentlich beeinträchtigt.

Von großer Bedeutung ist für viele Menschen der wahrgenommene gesundheitliche Effekt. Bei großer Hitze und überhitzten Gebäuden nehmen Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme zu. Bei kühleren Räumen ist hier eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen.

Die größten Nachteile von Klimaanlagen sind nach wie vor der Anschaffungspreis und die Kosten für die Unterhaltung des Gerätes im weiteren Verlauf. Umsonst sind angenehm temperierte Räumlichkeiten leider nicht, allerdings lässt sich mit einer umsichtigen Kaufentscheidung viel dafür tun, keinen Stromfresser im Haus zu haben.

Auch die Akustik von Klimaanlagen wird regelmäßig als Störfaktor ins Feld geführt. Geräuschempfindliche Menschen achten im Idealfall auf ein Produkt mit möglichst niedrigen Betriebsgeräuschen.

Varianten von Klimaanlagen und ihre Platzierung

Bei den Klimaanlagen werden mobile von fest installierten Geräten unterschieden. Bei den mobilen Anlagen sind vor allem die Monoblock- und die Split-Klimaanlagen zu nennen.

Monoblock-Klimaanlage

Monoblock-Anlagen sind mit einem Abluftschlauch ausgestattet. Sie zeichnen sich durch eine kleine und kompakte Bauweise aus und werden bevorzugt dann eingesetzt, wenn eine Immobilie nachträglich nicht mehr verändert werden soll.

Die Anlagen sind mit einem Kühlbereich und einer Wärmeableitung ausgestattet und lassen sich variabel einsetzen. Eine Steckdose für die Inbetriebnahme und ein dauerhaft kippbares Fenster für den Schlauch sind als Voraussetzungen für die Nutzung ausreichend. Der Geräuschpegel gilt hierbei als ausgesprochen hoch. Die Kühlleistung ist häufig mäßig, da durch das geöffnete Fenster immer wieder neue heiße Luft in die Räume geleitet wird.

Mobile Split-Klimaanlage

Die mobile Split-Klimaanlage ist zweiteilig konzipiert. Sie besteht aus einem Innen- und einem Außengerät, die durch einen dünnen Schlauch miteinander verbunden sind. In diesem sind sowohl die elektrische Leitung als auch das erforderliche Kältemittel untergebracht. Auch hier kann das Produkt nach Wunsch im Haus platziert werden. Für das Außengerät ist jedoch ein entsprechender Bereich erforderlich, beispielsweise ein Balkon oder eine Terrasse.

Die weitaus effektivste Klimaanlage ist die fest installierte Variante. Sie wird fest im Haus eingebaut und besteht ebenfalls aus einem Innen- und einem Außengerät. Bei der Anschaffung kann zwischen Geräten gewählt werden, die nur einen einzigen Raum kühlen sollen und einer Lösung, die mehrere Räume kühlt. In diesem Fall kommt eine Multi-Split-Klimaanlage zum Einsatz, die mit einer Kombination aus einem Außengerät und mehreren Innengeräten arbeitet.

Grundsätzliches zu den Kosten einer Klimaanlage

Die Kosten von Klimaanlagen weisen erhebliche Abstufungen auf. Für mobile Produkte reicht die Spannbreite von rund 100 Euro für sehr günstige Geräte bis hin zu etwa 900 Euro. Die Unterschiede liegen üblicherweise in den verarbeiteten Materialien und darüber hinaus der Kälteleistung, die diese Mobilanlagen liefern.

Wenn eine durchschnittliche Leistung von 1.000 Watt angenommen wird, belaufen sich die Kosten für eine einzelne Stunde und nur einen zu kühlenden Raum auf ungefähr 24 Cent. Experten gehen von mindestens 500 Nutzungsstunden jährlich aus, was zu einem Betrag von 120 Euro für ausschließlich ein Zimmer führen würde.

Die Unterhaltskosten bei einer mobilen Split-Anlage sind hier schon geringer. Bei angenommen 17 Cent pro Stunde fallen bei den vorausgesetzten 500 Jahresstunden Nutzungsbeträge von circa 85 Euro an. Allerdings müssen hier die Geräteanschaffungskosten von 1.500 bis 2.000 Euro veranschlagt werden.

Bei einer fest installierten Klimaanlage liegen die Anschaffungskosten im vier- bis teilweise fünfstelligen Bereich. Hinzu kommen Installations- und die Betriebskosten. Die Preise für den laufenden Betrieb entsprechen denen einer mobilen Split-Anlage.

Mögliche Alternativen

Eine Klimaanlage installieren ist in den meisten Fällen die sinnvollste, aber nicht die ausschließliche Methode, um zu warme Räume zu kühlen. Auch wenn die Vorteile einer Klimaanlage überwiegen, gibt es einige weitere sinnvolle Alternativen:

Sonnenschutzfolien

Hierbei handelt es sich um haftende Folien, die vollflächig auf die Fensterscheiben aufgebracht werden. Sie reflektieren und absorbieren die Wärme. Je nach Qualität dienen sie als Hitzeschutz, haben eine sonnenabweisende Funktion und können auch mit einem UV-Schutz versehen sein.

Ventilatoren

Den Klassiker unter den Schutzmaßnahmen gibt es in günstigen und hochpreisigen Ausführungen. Die Unterschiede machen sich vor allem an der Lautstärke, der Drehleistung, der Schwenkbarkeit und den verarbeiteten Materialien bemerkbar.

Verdunstungskälte

Feuchte Handtücher, die über Stühle oder vor gekippte Fenster gehängt werden, entziehen dem Raum die Wärme. Der Effekt wird verstärkt, wenn ein Ventilator die Luft zusätzlich verteilt.

Elektrische Geräte abschalten

Der Effekt ist zwar nur gering, aber dennoch vorhanden. Technische Geräte, die sich in Betrieb befinden, erzeugen bei niedriger Spannung Wärme. Wenn sie nicht aktiv benötigt werden, sollten sie abgeschaltet werden, vor allem die Standby-Funktion.

Verdunkeln und Lüften

Es ist hilfreich, Räume während starker Sonneneinstrahlung zu verdunkeln und bei Anbruch der Dunkelheit alle Fenster zu öffnen und Durchzug herzustellen.

Habt ihr weitere Alternativen, wie ihr euch an heißen Sommertagen vor zu großer Hitze schützt? Oder habt ihr in eurem Eigenheim bereits eine Klimaanlage installiert? Dann verratet uns in den Kommentaren gerne mehr darüber.

Bildquelle: Peyesces | Pixabay

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