Versickerung

Die Versickerung von Niederschlagswasser ist eine Maßnahme der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung. Sie dient dazu, Kanalsysteme bei Starkregen oder hohen Schneemengen zu entlasten und einen Rückstau in den Abwasserkanälen zu vermeiden. Die Versickerung findet ergänzend zur Speicherung des Niederschlagswassers und zum Ableiten in Vorfluter statt. Eine Versickerung des Wassers trägt dazu bei, dass sich Grundwasserreserven wieder auffüllen.

Die Versickerung kann auf begrünten Flächen oder über Rigolen stattfinden. Eine Rigole ist ein Auffangbecken, das in der Regel unterirdisch, selten teilweise oberirdisch angebracht ist. Darin wird das Niederschlagswasser zunächst gesammelt, bevor es langsam ins Erdreich versickert.

Eine Flächenversickerung kommt entlang von Parkplätzen, Gehwegen oder wenig befahrenen Straßen in Betracht. Dabei wird das Niederschlagswasser von den versiegelten Verkehrswegen in begrünte Seitenstreifen abgeleitet, in die es direkt versickert.

Die Muldenversickerung findet in begrünten Mulden statt, in denen sich das Wasser sammelt, bevor es in den Untergrund abläuft. In die Mulden mit einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern gelangt das Wasser über oberirdische Rinnen. Bei der Mulden-Rigolen-Versickerung ist die Versickerungsmulde durch eine Rigole ergänzt. Damit erreicht man eine hohe Wasserspeicherkapazität bei geringem Flächenverbrauch.

Die Beckenversickerung ähnelt der Muldenversickerung, allerdings ist hier der Bereich, in dem sich das Wasser sammelt deutlich größer als in einer Mulde. Bei der Schachtversickerung wird das Niederschlagswasser in einem unterirdischen Schacht zwischengespeichert, bevor es ins Erdreich versickert.