Das Umkehrdach beschreibt eine bauliche Besonderheit beim Flachdach. Hier erfolgt der Aufbau der einzelnen Schichten in umgekehrter Reihenfolge. Die eigentliche Abdeckung – meist Bitumen oder Folie – wird direkt auf der Dachkonstruktion angebracht. Darüber werden die Dämmplatten verlegt, im Regelfall aber nicht befestigt. Damit diese zumindest ein wenig gegen den Wind geschützt sind, wird auf ihnen ein Vlies ausgelegt. Darauf wiederum können lockere Schichten aus Kies oder Sand gegeben und sogar bepflanzt werden.
Der gesamte Aufbau wirkt zunächst unlogisch. Zumal die Dämmplatten gegen Wind und Nässe nur unzureichend geschützt zu sein scheinen. Das Umkehrdach verfolgt aber das Ziel, die eigentliche Dachabdeckung aus Folie oder Bitumen zu schützen.
Im Regelfall bildet diese Abdeckung die oberste Lage des Flachdaches. Folie und Bitumen sind dabei allen Wettereinflüssen und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Das Material muss sich dehnen und zusammenziehen können. Oft erleidet es schon innerhalb der ersten Jahre feine Risse, die nun den Wind und die Feuchtigkeit in das Haus gelangen lassen.
Beim Umkehrdach besteht dieses Risiko nicht, da die Abdeckung die untere Schicht des Flachdaches darstellt. Die darüber befindlichen Dämmplatten können zwar verrutschen oder beschädigt werden, sie lassen sich aber mühelos erneuern. Die eigentliche Abdeckung dagegen bleibt über einen langen Zeitraum hinweg geschützt. Der zunächst unlogisch wirkende Aufbau gewährt somit die Sicherheit des gesamten Verbundes.