Ein Schräg- oder Satteldach kann nur dann über Jahrzehnte hinweg stabil stehen und dabei schwere Lasten – im Winter etwa die Schneemassen – tragen, wenn es optimal auf dem Haus aufliegt. Als Drempel wird dabei die wenige Zentimeter über die Decke des obersten Geschosses hinaus verlängerte Außenwand bezeichnet, auf der die Dachkonstruktion künftig ruhen wird.
Je höher dieses kleine Stück Mauer ausfällt, desto mehr nutzbarer Platz ist später im ausgebauten Dach vorhanden. Ohne die zusätzliche Mauer läge das Dach direkt auf dem Obergeschoss oder einer dort angebrachten Längslatte auf. Dieses Vorgehen wird zwar auch oft genutzt, hat aber den Nachteil, dass die Nutzfläche unter dem Dach spürbar eingeschränkt wird.
Der Drempel – häufig wird ebenso vom Kniestock gesprochen – stellt somit die Erhöhung der Außenwand über das Obergeschoss hinaus um etwa 80 bis 150 Zentimeter dar. Die auf diese Weise entstehende Mauer kann im Innenbereich dekoriert oder mit in der passenden Höhe gefertigten Regalen versehen werden. Dennoch ergibt sich hier insbesondere in den Seitenbereichen des ausgebauten Daches für Erwachsene nur ein schwer zugänglicher Raum.
Die Drempelhöhe bis 150 Zentimeter eignet sich somit eher für ein Kinder- oder Schlafzimmer. Wie weit die Außenmauer verlängert werden kann, hängt neben den persönlichen Wünschen des Hauseigentümers oft auch von dem vor Ort geltenden Bebauungsplan ab. Eine nachträgliche Erhöhung der Dachkonstruktion sollte daher immer mit der Baubehörde besprochen werden.