Sicherheitsglas verhindert nicht das Reißen von Glasscheiben, kann aber das Unfallrisiko erheblich senken, da Sicherheitsglas nicht bersten kann. Man unterscheidet zwischen Einscheibensicherheitsglas und Verbundsicherheitsglas.
Einscheibensicherheitsglas zerbröselt im Schadenfall. Durch eine Erhitzung bei der Herstellung auf über 600 Grad Celsius und die anschließende rasche Abkühlung entsteht ein Spannungsfeld, das sich im Gleichgewicht befindet. Bei hoher Krafteinwirkung, die die Oberfläche der Scheibe beschädigt, wird das Gleichgewicht gestört. Das Glas zerbricht in kleinste Teile, wobei jedes für sich keine scharfen Kanten aufweist.
Standardmäßig wird Einscheibensicherheitsglas bei der Herstellung von Autoscheiben verwendet. Im Haus eignet es sich für Glastüren von Duschen oder im Eingangsbereich. Bei Glas-Eingangstüren ist auch eine Kopplung an ein Alarmsystem durch eine aufgedruckte Stromleitung möglich. Wird die Oberfläche der Tür beschädigt, wird auch die Stromleitung unterbrochen. Dadurch bemerkt das Alarmsystem, dass die Eingangstür eine Beschädigung aufweist.
Verbundsicherheitsglas besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die mit einer Spezialfolie verbunden sind. Im Fall eines Bruchs bleiben die Splitter an der Folie haften und reduzieren so das Verletzungsrisiko. Darüber hinaus bleibt Verbundsicherheitsglas auch im Schadenfall durch die innen liegende Folie stabil, wodurch es sich für einen Einsatz für tragende Teile wie Balkontüren, raumgroße Fenster oder Geländer eignet.
In Kindertageseinrichtungen sind diese Verglasungen bereits vorgeschrieben, um lebensgefährliche Verletzungen bei einer Beschädigung von Glasscheiben zu verhindern. Die Resttragfähigkeit von Verbundsicherheitsglas kann in verschiedenen Stärken gewählt werden, wodurch es sich auch als Schutzmaßnahme gegen Einbrecher eignet, da diese durch den erschwerten Zugang abgeschreckt werden können.