Anbauten an einem Haus sind jederzeit möglich – und das gilt auch für das Dach. Bei dem Schleppdach handelt es sich somit um eine Dachform, die um eine zusätzliche Fläche ergänzt wurde. Meist geschieht das zu einem späteren Zeitpunkt. Das angesetzte Dach kann dabei eine geringere Fläche, einen anderen Neigungswinkel oder abweichende Materialien als das Hauptdach aufweisen.
Für sich genommen ist das Schleppdach also eigentlich nur ein Pultdach, dessen First in das Hauptdach übergeht. Zwischen beiden Bereichen gibt es folglich einen nahtlosen Übergang. Weder lassen sich Lücken dazwischen finden, noch sind beide Dächer durch eine Barriere getrennt. Das Wasser kann stets ungehemmt vom Haupt- auf das Schleppdach abfließen.
Wurde das Schleppdach in früheren Zeiten vor allem an landwirtschaftlich genutzten Gebäuden errichtet, so liegt es auch bei Wohnhäusern mittlerweile im Trend. Mit ihm lassen sich Balkone und Terrassen, ans Haus grenzende Garagen, Unterstände und sonstige Anbauten überdachen. Je nach Größe und Unterbau ist es zudem möglich, das Schleppdach um Fenster oder sogar Gauben zu erweitern.
Klar ist aber auch, dass damit die auf den Mauern des Anbaus ruhende Last erhöht wird. Hier wäre vorab mit einem Architekten oder einem Dachdecker zu besprechen, ob die Ergänzung um ein Schleppdach baulich überhaupt möglich ist. Je nach Bundesland und Grundfläche des geplanten Daches kann darüber hinaus eine Baugenehmigung erforderlich sein.