Ein Bauvorhaben ist zumeist mit dem Einsatz von Geld verbunden. Wird ein Haus errichtet oder in großem Umfang verändert, so lassen sich die anstehenden Arbeiten nicht immer aus dem ersparten Vermögen der Bauherren begleichen. Es muss somit ein Kredit aufgenommen werden, der üblicherweise neben der Tilgung der eigentlichen Darlehenssumme auch das Entrichten von Zinsen vorsieht.
Wie hoch dieser Zinssatz ausfällt, kann der Kreditnehmer mit seiner Bank als Kreditgeber vereinbaren. Die Rahmenbedingungen dafür werden jedoch durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank vorgegeben. Möchte diese den Bau von Eigenheimen ankurbeln, so senkt sie den Zinssatz spürbar – oder lässt ihn wie im Fall der Negativzinsen sogar ins Minus rutschen.
Konkret betrachtet würde das bedeuten, dass der Bauherr später weniger Geld an die Bank zurückzahlen muss als er für sein Darlehen bekommen hat. Negativzinsen würden ihn also begünstigen. Aber Vorsicht. Gerade in den deutschsprachigen Ländern sind diese lukrativen Zinssätze noch nicht allzu bekannt. Selbst wenn diese angeboten werden, bewegen sie sich bestenfalls in einem Rahmen von -0,2 bis -0,5 Prozent.
Nachteilig kann es sich bei solchen Kreditverträgen zudem erweisen, dass hierbei oft hohe Tilgungsraten entstehen oder dass andere negative Bindungen für den Bauherrn vereinbart werden. Wann immer mit Negativzinsen geworben wird, ist daher ein besonderes Maß an Skepsis erforderlich. Auch wenn der Begriff sehr nett klingen mag: Nur wenige Banken schenken ihren Darlehensnehmern bares Geld.