Ein Flächennutzungsplan (FNP) ist ein zentrales Instrument der kommunalen Bauleitplanung in Deutschland. Er bildet die Grundlage für die geordnete städtebauliche Entwicklung und dient der langfristigen Planung der Bodennutzung innerhalb einer Gemeinde.
Der Flächennutzungsplan wird in der Regel für einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren aufgestellt und gibt an, welche Flächen für welche Nutzungsarten vorgesehen sind. Dazu gehören unter anderem
- Wohngebiete,
- Gewerbegebiete,
- landwirtschaftliche Flächen,
- Grünflächen,
- Verkehrsflächen
- und andere Infrastruktureinrichtungen.
Der Flächennutzungsplan wird von der Gemeindevertretung beschlossen und bedarf der Genehmigung durch die zuständige höhere Verwaltungsbehörde, meist die Bezirksregierung oder das Landesministerium. Er basiert auf den allgemeinen Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung und berücksichtigt gleichzeitig die spezifischen Bedürfnisse und Entwicklungspotenziale der jeweiligen Gemeinde.
Ein wesentlicher Aspekt des Flächennutzungsplans ist seine Transparenz und Bürgerbeteiligung. Bereits im frühen Planungsstadium werden die Bürger über die beabsichtigten Nutzungsänderungen informiert.
Sie haben die Möglichkeit, Anregungen und Bedenken einzubringen. Öffentliche Auslegungen und Anhörungen sind feste Bestandteile dieses Verfahrens, um eine möglichst breite Akzeptanz und Mitwirkung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Im Detail zeigt der Flächennutzungsplan beispielsweise auf,
- welche Flächen für den Wohnungsbau vorgesehen sind,
- wo Gewerbe- und Industrieansiedlungen möglich sind,
- welche Gebiete als Grünflächen oder Erholungsflächen erhalten bleiben sollen und
- wie die Verkehrswege geplant sind.
Der Flächennutzungsplan hat keine unmittelbare Rechtswirkung gegenüber den Grundstückseigentümern, da er lediglich eine behördenverbindliche Planung darstellt. Das bedeutet, dass konkrete Bauvorhaben nicht direkt aus dem Flächennutzungsplan abgeleitet werden können, sondern erst durch die Aufstellung von Bebauungsplänen rechtsverbindlich gemacht werden.
Trotzdem ist der Flächennutzungsplan ein unverzichtbares Instrument, um eine nachhaltige und geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen und Konflikte zwischen unterschiedlichen Nutzungsinteressen frühzeitig zu erkennen und zu lösen.