Fernwärme

Es ist längst nicht so, dass jedes Haus eine eigene Wärmeversorgung aufweist. Als im 18. Jahrhundert die ersten Millionenstädte errichtet wurden, da galt es als zu gefährlich, auf engstem Wohnraum eine große Zahl an offenen Kaminen und ähnlichen Heizsystemen zu installieren. Immerhin war damit eine erhebliche Gefahr von verheerenden Bränden verbunden.

Die Lösung des Problems wurde in einer Wärmeversorgung gesehen, die bereits im antiken Rom genutzt wurde: Durch ein zentrales Kraftwerk werden mehrere Gebäude in einem gewissen Umkreis – meist bis zu 20 Kilometer – mit Wärme und warmem Wasser gespeist. Ein Vorgehen, das auch Nachteile hat. So können auf den langen Leitungswegen wichtige Anteile der Energie vergeudet werden.

Für die Fernwärme wird ein Kraftwerk benötigt, das die bei allen Verbrennungsprozessen freigesetzte Wärme zum Erhitzen eines Wasserbeckens nutzt. Das heiße Wasser wird sodann in die Rohre gespeist und von dort aus in die einzelnen Wohnungen und die darin befindlichen Heizkörper sowie die Wasserversorgung geleitet. Das gesamte Vorgehen gilt trotz des Energieverlustes als effizient. Der Endverbraucher zahlt zudem nur die tatsächlich genutzte Wärme und gegebenenfalls die Anschlüsse in seinem Gebäude.

Um den kostspieligen Einbau eines eigenen Heizsystems muss er sich nicht bemühen. Der für ihn erhebliche Nachteil liegt jedoch in der Gefahr, dass auch das zentrale Kraftwerk einmal nicht wie gewünscht arbeiten kann. Die Versorgung mit Fernwärme wäre dann nicht gesichert.