Der Begriff Fassade leitet sich ab vom lateinischen Wort facies, was Gesicht, Angesicht bedeutet. Damit ist die Fassade im eigentlichen Wortsinn das Gesicht des Hauses. Diese Bezeichnung stellt treffend die Wirkung der Fassade dar, die oft als Aushängeschild oder Visitenkarte eines Hauses bezeichnet wird. Sie vermittelt jedem Betrachter einen ersten Eindruck, noch bevor er das Gebäude betritt.
Ursprünglich meinte man in der Architektur mit dem Begriff Fassade nur die Gebäudefront, die Hauptansichtsseite des Hauses. Dies ist die Gebäudeseite, die dem öffentlichen Straßenraum zugewandt ist und somit zuerst in den Blickpunkt rückt. Bei historischen Bauten widmete man dieser Hauptansichtsseite eine besondere Aufmerksamkeit.
Die Fassade war im Gegensatz zu den schlichteren Seitenwänden des Bauwerks meist aufwendig, teils pompös ausgestaltet. Ausnahmen bestanden vielfach bei frei stehenden Gebäuden, wo mehrere oder alle Gebäudeseiten aufwendiger dekoriert waren.
Die Bedeutung der Fassade wandelte sich ab dem 20. Jahrhundert. Der Begriff wurde seitdem nicht nur für die Frontseite eines Gebäudes, sondern für alle Wände verwendet. Der Bezeichnung Fassade ist bei modernen Gebäuden gleichbedeutend mit der Außenwand eines Hauses. Die Wände besitzen seither als Gebäudehülle oft ein gleichförmiges Design. Die Frontseite tritt nicht mehr besonders hervor. Fassaden sind an modernen Gebäuden in der Regel schlicht und ohne Zierelemente aufgebaut.