Als Erker bezeichnet man einen Vorbau an der Hausfassade. Dieser kann sich über mehrere Etagen der Immobilie erstrecken. Aus bautechnischer Sicht beginnt ein klassischer Erker nicht am Boden des Hauses, sondern wird in einer oberen Etage an der Fassade aufgebracht und ist aus dem Inneren des Hauses begehbar. Als Erker werden heute jedoch die verschiedensten Erweiterungen eines Raumes bezeichnet, unabhängig davon, ob sie bereits im Erdgeschoss am Boden beginnen oder erst in einer oberen Etage.
Der ursprüngliche Sinn solcher Vorbauten reicht bis ins Mittelalter zurück. Dort wurden sie vornehmlich dazu genutzt, die eigenen Ländereien zu überwachen, das Sichtfeld zu vergrößern und die eigenen Anlagen zu verteidigen. Erker wurden damals aber auch als sogenannte Anbauten an Schloss- und Burganlagen genutzt, um beispielsweise eine eigene Kapelle zu schaffen.
Später, in der Renaissance und im spätgotischen Zeitalter, dienten diese Anbauten dann eher gesellschaftlichen Zwecken und wurden als Erweiterung in Innenräumen genutzt, um beispielsweise Wohnräume zu vergrößern. Diese Bauweise findet sich bis heute in vielen städtischen Altbauten.
Heute werden Erker aus ähnlichen Gründen genutzt. Sie erweitern bereits bestehende Wohnräume, können Innenräume optisch vergrößern und sind gerade bei freistehenden Immobilien sehr beliebt, da sie den Blick ins Grüne freigeben.
Oftmals werden die Vorbauten mit einer Rundumverglasung gebaut, um so eine Verbindung zum Außenbereich des Hauses und gleichzeitig eine Möglichkeit der witterungsunabhängigen Naturnähe zu schaffen. Man sitzt geschützt, und doch irgendwie im Freien. Zudem gelangt durch den Erker enorm viel Tageslicht ins Innere des Hauses und sorgt für eine freundliche Atmosphäre. Erker sind auch im heutigen, modernen Hausbau sehr gefragt.