Bei der Ausstattung des Hauses stehen Bauherren häufig vor der Qual der Wahl – zahlreiche Optionen von der Badgestaltung bis zu den Türen gilt es auszuwählen. Vor allem bei schlüsselfertigen Immobilien und Fertighäusern geschieht dies im Zuge einer Bemusterung. Das darauf basierende Bemusterungsprotokoll gibt Auskunft über die gewählten Ausstattungsmerkmale und ist für alle Parteien rechtsverbindlich.
Wer sich heute für den Bau eines Eigenheims entscheidet, wünscht sich ein individuell gestaltetes Haus ganz nach seinen Vorstellungen. Selbst bei Fertighäusern können Bauherren deshalb viele Ausstattungsmerkmale im Zuge der Bemusterung frei auswählen. Auf Grundlage der getroffenen Entscheidungen erstellt der Hausanbieter anschließend ein Bemusterungsprotokoll. Hier werden alle gewählten Ausstattungen übersichtlich aufgelistet. Zudem listet das Bemusterungsprotokoll die jeweils anfallenden Kosten für alle ausgewählten Optionen auf.
Auch der anfallende Gesamtpreis wird von der Hausbaufirma beziffert. Doch bisweilen schleichen sich hier Fehler ein, die den Hauspreis in die Höhe schnellen lassen. Deshalb ist es wichtig, das Bemusterungsprotokoll genau zu prüfen. Ist alles in Ordnung, wird das Protokoll von den Bauherren unterschrieben und zurückgesandt.
Das hat es mit der Bemusterung beim Hausbau auf sich
Viele Bauherren nehmen die Phase der Bemusterung als einen der spannendsten Schritte beim Hausbau wahr. Hier können sie die spätere Ausstattung und die gesamte Erscheinung ihres Eigenheims individuell beeinflussen. Die Bemusterung findet zumeist in einer Bemusterungshalle oder einem Bemusterungszentrum des Hausanbieters statt.
Dabei besteht die Möglichkeit, Ausstattungsoptionen wie verschiedene Bodenbeläge, Zimmertüren oder Treppenstufen genau in Augenschein zu nehmen. Doch auch die Farbe der Dachziegel oder die Art der Haustür lassen sich bei diesem wichtigen Termin festlegen, ebenso die Qualität der Sanitärobjekte.
Nicht selten nimmt die Bemusterung einen ganzen Tag oder sogar mehrere Tage in Anspruch. Die großen Hausanbieter laden ihre Kunden hierzu in ein Bemusterungscenter oder Ausstattungszentrum ein. Sie stellen die Verpflegung sicher und übernehmen bei langer Anreise oftmals die Übernachtungskosten. Sind schließlich alle Punkte abgearbeitet, erstellt der Anbieter das Bemusterungsprotokoll.
Fertiges Bemusterungsprotokoll wird zugeschickt
Das Protokoll über die abgeschlossene Bemusterung wird dem Kunden zugeschickt. Wieviel Zeit zwischen der Bemusterung und dem Eintreffen des Bemusterungsprotokolls vergeht, hängt vom jeweiligen Fertighausanbieter oder der Baufirma ab. Bei einigen Anbietern liegt das Protokoll bereits wenige Tage nach dem Bemusterungstermin vor, in anderen Fällen müssen sich die Bauherren einige Wochen gedulden.
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung ist es heute durchaus üblich, zumindest die ersten Ausfertigungen des Bemusterungsprotokolls als Dateianhang per Email zu übermitteln. Einige Hausanbieter bevorzugen jedoch nach wie vor die gedruckte Form auf Papier. Dann erreicht die künftigen Häuslebauer in der Regel ein viele Seiten umfassendes Dokumentenwerk.
Sorgfältige Prüfung des Bemusterungsprotokolls
Ob als Datei oder in Papierform, nach Erhalt muss das Bemusterungsprotokoll von den Bauherren sorgfältig geprüft werden. Wurden alle Punkte berücksichtigt, die während der Bemusterung besprochen wurden? Sind die gewünschten Ausstattungsmerkmale beachtet worden und wurden die ausgewählten Ausführungen korrekt vermerkt? Mitunter schleichen sich hier Fehler ein, die es nun aufzuspüren gilt.
Das ist wichtig, damit später auch das Richtige im Haus verbaut wird. Kunden sollten sich daher ausreichend Zeit und Ruhe zur ausführlichen Prüfung des Protokolls nehmen. Fallen dabei Fehler auf, oder bestehen Unklarheiten bezüglich bestimmter Formulierungen, so sollte Rücksprache mit der Hausbaufirma gehalten werden. Selbst Änderungen sind jetzt noch möglich.
Nach etwaigen Anpassungen schickt der Hausanbieter ein weiteres, nun finales Bemusterungsprotokoll. Auch dieses sollte nochmals geprüft werden, dient es doch am Ende als verbindliche Rechtsgrundlage für den Hausbau. Ist alles wie gewünscht aufgeführt und finden die Bauherren keine Fehler, so kann das Protokoll unterschrieben und an den Hausanbieter zurückgesandt werden.
Das Bemusterungsprotokoll – diese Punkte sollten enthalten sein
Angaben im Bemusterungsprotokoll sollten möglichst konkret sein, damit sich der Bauherr später darauf berufen kann. So sollten beispielsweise die genaue Ausführung oder die gewünschte Farbe als RAL-Farbton vermerkt sein. Gegebenenfalls sollten auch die jeweilige Oberflächenstruktur oder das Muster der ausgewählten Objekte im Protokoll benannt sein.
Zudem sollte der Preis für die gewählten Ausstattungsoptionen jeweils verbindlich angegeben werden. Das gilt im Speziellen auch für Sonderleistungen, die auf Wunsch der Bauherren erbracht werden und die nicht zu den Standardoptionen gehören.
Ebenso sollten Abmusterungen gegenüber der Standardausstattung vermerkt werden, die der Hausbauer selbst erbringt oder nicht benötigt. Die geänderte Gesamtsumme sollte ebenfalls im Bemusterungsprotokoll angegeben sein.
Tipps zum Bemusterungsprotokoll
Das Bemusterungsprotokoll legt fest, welche Ausstattung im Haus verbaut werden soll und wie das gesamte Haus gestaltet wird. Bauherren können sich ebenso wie die ausführende Hausbaufirma auf die Angaben berufen. Daher sollten diese so exakt wie möglich ausgeführt sein.
Wichtig ist, dass das Protokoll vor der finalen Unterschrift durch den Kunden sorgfältig geprüft wird. Ist zum Beispiel ein Fertighaus erst einmal in der Produktion, lassen sich Änderungen in der Regel nicht mehr berücksichtigen. Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn das Bemusterungsprotokoll von zwei Leuten unabhängig gelesen und auf Fehler überprüft wird.
Wurden während der Bemusterung teure Optionen zu optimistisch ausgewählt, können diese Objekte in der Regel auch jetzt noch gegen günstigere Ausführungen getauscht werden. Das ist mitunter besser als das selbstgesetzte Budget zu überziehen.
Bemusterung und Bemusterungsprotokoll – eure Erfahrungen
Lasst ihr gerade ein Haus bauen und habt ihr bereits an einer Bemusterung teilgenommen? Was sind eure Erfahrungen mit der Bemusterung und dem Bemusterungsprotokoll?
Vielleicht habt ihr den Baustress aber auch schon hinter euch, sodass ihr einige hilfreiche Tipps zu diesem Thema auf Lager habt. Was würdet ihr heute bei der Bemusterung anders machen und auf was sollten angehende Bauherren achten? Schreibt es einfach die Kommentare.
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